Analyse
14:43 Uhr, 08.06.2015

EUR/TRY: Unsicherheit über Regierungsbildung lässt Lira abstürzen

Zum Wochenauftakt war die türkische Lira im Vergleich zu den Hauptwährungen Euro und Dollar abgestürzt. Laut Experten sorgt die Unsicherheit über die Regierungsbildung nach den Parlamentswahlen für den momentanen Schwächeanfall.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/TRY
    ISIN: EU0006169963Kopiert
    Kursstand: 3,0817 TL (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • USD/TRY
    ISIN: XC000A0C31T3Kopiert
    Kursstand: 2,7509 TL (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Bei der türkischen Währung Lira sorgte die Parlamentswahl in der Türkei für einen Ausverkauf. Zum Wochenauftakt war die Lira im Vergleich zum Euro um über 4 Prozent und gegenüber dem US-Dollar sogar um mehr als fünf Prozent auf ein Rekordtief gefallen. Die regierende Partei AKP hat bei den Wahlen am Sonntag ihre absolute Mehrheit verloren. Sie kommt nach vorläufigen Ergebnissen auf knapp 41 Prozent der Stimmen. Vor vier Jahren waren es noch etwa 50 Prozent. Die Partei von Präsident Erdogan ist nun auf einen Koalitionspartner angewiesen. Zweitstärkste Kraft ist die Mitte-Links-Partei CHP mit 25 Prozent vor der rechtsgerichteten MHP mit 16 Prozent der Stimmen. Die pro-kurdische HDP erreichte 13 Prozent und zieht damit erstmals ins Parlament in Ankara ein. Experten der Commerzbank rechnen in den kommenden Tagen mit stärkeren Kursschwankungen bei der Lira. Sollte die Unsicherheit über die Regierungsbildung in der Türkei beendet sein, werde dies die Lira nach Einschätzung der Commerzbank wieder etwas stützen.

EUR/TRY notiert am frühen Montagnachmittag bei 3,0830 Lira. Auf die nächsten markanten Unterstützungen trifft das Währungspaar an den Tiefs vom 10. April 2015 bei 2,7863. Der nächste wichtige Widerstand lässt sich am Hoch vom 24. Januar 2014 bei 3,1873 ausmachen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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