Kommentar
13:31 Uhr, 24.08.2023

Drastische Zinserhöhung: Türkische Lira legt zu!

Die türkische Notenbank hat den Leitzins deutlich stärker angehoben als erwartet. Die Lira zeigt sich in einer ersten Reaktion sehr volatil und kann gegenüber Euro und Dollar zulegen.

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Die türkische Zentralbank (TCMB) hat im Kampf gegen die hohe Inflation und die Abwertung der Lira ihren Leitzins deutlich stärker angehoben als erwartet. Der sogenannte einwöchige Repo-Zins wurde von 17,5 % auf 25,0 % erhöht, wie die Notenbank am Donnerstagmittag mitteilte. Die Volkswirte der Banken hatten mit einer deutlich weniger starken Anhebung auf 20,0 % gerechnet.

Die türkische Lira profitierte von der ungewöhnlich stark ausgefallenen Zinserhöhung zunächst deutlich und legte gegenüber Euro und Dollar entsprechend zu. Umgekehrt werteten Euro und Dollar gegenüber der Lira ab, wie der folgende Chart mit dem Intraday-Verlauf von EUR/TRY und USD/TRY zeigt. Allerdings wurden die zunächst sehr starken Bewegungen inzwischen wieder teilweise korrigiert.

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Es handelte sich um die dritte Zinserhöhung in Folge. Allerdings liegt der Leitzins weiter deutlich unter der Inflationsrate, die in der Türkei zuletzt 47,8 % betrug.

Die türkische Lira wertete viele Jahre lang fast kontinuierlich gegenüber Euro und Dollar ab. Durch den Absturz der Lira wurden Güter wie Rohstoffe, die in Dollar gehandelt werden, immer teurer und für viele Türken fast unbezahlbar. Der Türkei droht möglicherweise auch eine Währungskrise, bei der sich eine fallende Währung und steigende Preise für Importe aufgrund der sich verschlechternden "terms of trade" gegenseitig befeuern. Auch das könnte ein Grund sein, warum die türkische Notenbank jetzt mit einem so starken Zinsschritt gegensteuert.

Fazit: Die türkische Zentralbank stemmt sich mit aller Macht gegen eine weitere Abwertung der Lira und hat den Leitzins deutlich stärker angehoben als erwartet. In einer ersten Reaktion konnte die Lira auch zulegen, während Euro und Dollar entsprechend schwächer tendierten. Ob damit der Wertverfall der Lira endgültig gestoppt ist, muss sich aber erst noch zeigen.

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