Analysteneinschätzung
10:09 Uhr, 17.11.2017

EUR/CHF: Auftrieb setzt sich fort

2018 dürfte EUR/CHF nach Einschätzung von Raiffeisen-Finanzanalystin Lydia Kranner den bisher gesehenen Aufwärtstrend weiter fortsetzen, wobei die Marke von 1,20 tangiert werden könnte.

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  • EUR/CHF
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    Kursstand: 1,16950 Fr (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Wien (GodmodeTrader.de) - Der Euro erreichte in den letzten Wochen den höchsten Wert zum Franken seit der Auflösung der EUR/CHF-Grenze im Januar 2015. EUR/CHF befindet sich mittlerweile in einem mittelfristigen Aufwärtstrend, der zum ersten Mal seit der Finanzkrise ohne aktive SNB-Intervention eingesetzt hat, wie Raiffeisen-Finanzanalystin Lydia Kranner im aktuellen „Fokus Währungen Spezial“ schreibt.

Nachdem das Thema Zinswende in vielen Ländern aktuell geworden sei, stelle sich auch für die Schweiz die Frage, wann eine Zinsnormalisierung eingeleitet werde. Jüngste Aussagen ließen auf ein Nachziehen der SNB auf die Zinspolitik der EZB schließen. Doch je länger sich die EZB mit einer ersten Zinserhöhung Zeit lasse, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für einen zumindest zeitgleichen Start einer Zinsnormalisierung, heißt es weiter.

„Auf Sicht von drei bis vier Monaten erwarten wir mehr oder weniger eine Seitwärtsbewegung des EUR/CHF-Wechselkurses. Die globale Risikoaversion bleibt niedrig und wir erwarten – abseits allfälliger Irritationen infolge der italienischen Parlamentswahlen im ersten Quartal – kein Aufkommen neuer Risiken. Die Zinserhöhungen in den USA dürften sich weiter fortsetzen und den Euro kurzzeitig wieder schwächen, was den Franken zwischenzeitlich vor einer weiteren Abwertung abhalten sollte“, so Kranner.

2018 dürfte EUR/CHF den bisher gesehenen Aufwärtstrend weiter fortsetzen, wobei die Marke von 1,20 tangiert werden könnte. Die EZB werde 2018 das Anleihekaufprogramm zurückfahren. Das Einpreisen von Zinserhöhung(en) 2019 dürfte(n) zu einer Ausweitung der Renditedifferenzen zur Schweiz führen und den Euro weiter stärken. Die SNB dürfte sich in diesem Umfeld noch zurückhalten. Dies und ein gemäßigtes Risikoumfeld könnten im Laufe von 2018 Kapitalabflüsse aus der Schweiz nach sich ziehen und den Franken schwächen, heißt es weiter.

„Die SNB dürfte ihrerseits der EZB im Laufe von 2019 nachfolgen. Die Bilanzreduktion könnte bereits im Vorfeld über nicht getätigte Reinvestitionen getilgter Anleihen begonnen worden sein. Der Franken dürfte in diesem Umfeld zum Euro wieder aufwerten, wobei wir einen EUR/CHF-Kurs von 1,12 Ende 2019 und 1,08 Ende 2020 ansetzen“, so Kranner.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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