Analyse
12:16 Uhr, 21.09.2022

EUR/USD fällt auf Zweiwochentief

Die jüngsten Äußerungen Putins haben die Sorge um die wirtschaftlichen Aussichten in der Eurozone verstärkt, die bereits durch die ausbleibenden russischen Gaslieferungen stark getrübt sind. Hinzu kommt die sich voraussichtlich am Abend weiter ausweitende Zinsdifferenz zwischen der Eurozone und den USA.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 0,99274 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 0,99274 $ (FOREX)

EUR/USD ist zur Wochenmitte im Vorfeld des mit Spannung erwarteten US-Zinsentscheids nach Besorgnis erregenden Äußerungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf ein Zweiwochentief bei 0,9884 gefallen.

Putin ordnete sieben Monate nach Beginn des Kriegs in der Ukraine eine Teilmobilisierung der russischen Streitkräfte an. Eingezogen werden sollen rund 300.000 Reservisten. Zudem war er dem Westen vor, Russland atomar zu erpressen. Man habe „viele Waffen, um darauf zu antworten", so Putin. Außerdem sollen in den so genannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk sowie in den von Russland eroberten Regionen Cherson und Saporischschja in den kommenden Tagen Referenden über einen Beitritt zur Russischen Föderation abgehalten werden.

Der Euro geriet nach den Äußerungen Putins unter Druck, da diese die Sorge um die wirtschaftlichen Aussichten in der Eurozone verstärken, die bereits durch die ausbleibenden russischen Gaslieferungen stark getrübt sind.

Hinzu kommen die Zinsaussichten. Während die Europäische Zentralbank (EZB) erst vergleichsweise spät auf die hohe Inflation reagiert und den Leitzins in der Eurozone zuletzt auf 1,25 Prozent angehoben hat, steht zu erwarten, dass die Fed angesichts der nahe eines 40-Jahres-Hochs verharrenden Inflation ihren Leitzins am Abend um 75 Basispunkte auf eine Spanne von dann 3,00 bis 3,25 Prozent anheben wird.

Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit dafür derzeit bei 84 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um einen ganzen Prozentpunkt liegt aktuell bei 16 Prozent. Zum Jahreswechsel dürfte der US-Leitzins über der Vier-Prozent-Marke liegen.

Gegen 12:10 Uhr MESZ notiert EUR/USD bei 0,9928. Die nächste markante Unterstützung findet sich am 20-Jahres-Tief vom 6. September 2022 bei 0,9864. Die nächsten wichtigen Widerstände liegen an den Hochs vom 20. September 2022 bei 1,0051 und 12. September 2022 bei 1,0198.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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