Fundamentale Nachricht
14:38 Uhr, 04.05.2023

EU: Starke Arbeitsmarktdaten, aber schon ein Hinweis auf Eintrübung

Sebastian Vismara, Senior Global Macro Economist bei BNY Mellon Investment Management, erläutert die Bedeutung der starken Arbeitsmarktdaten aus dem Euroraum für Inflation und Konjunktur.

“Dienstleistungen sind nach wie vor der hauptsächliche Inflationstreiber. Hier gibt es noch keine Anzeichen für einen Höchststand. Umfragen zeigen weiterhin eine starke Nachfrage nach Arbeitskräften und lassen darauf schließen, dass die Arbeitslosenquote in den nächsten Monaten niedrig bleiben oder weiter sinken wird. Die Falken unter den EZB-Mitgliedern dürften dies als Rechtfertigung für mehr und stärkere Zinserhöhungen heranziehen, als derzeit vom Markt erwartet wird.

Aus unserer Sicht ist die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft – und des Arbeitsmarktes – nur vorübergehend. Wir gehen davon aus, dass sich die geldpolitische Straffung und allgemeine Verschärfung der Finanzierungskonditionen im ersten Halbjahr 2023 verzögert in den Konjunkturdaten bemerkbar machen. Das spiegelt auch die gerade veröffentlichte EZB-Umfrage zur Kreditvergabe wider. Aktuell befindet sich die Arbeitslosenquote fast auf einem Tiefstand. Aber in der zweiten Jahreshälfte wird sich wahrscheinlich das Umfeld eintrüben und die Lohninflation allmählich zurückgehen.“

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