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13:08 Uhr, 25.03.2019

Erdogan attackiert die internationalen "Währungsspekulanten"

Die türkische Lira stürzte am Freitag um 4 % gegenüber dem US-Dollar ab. Das war der stärkste Intraday-Rückgang seit Beginn der Währungskrise im August 2018 nach dem Zerwürfnis mit den USA. Für Präsident Erdogan steht fest: Die internationalen Spekulanten haben es auf sein Land und seine Person abgesehen.

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Istanbul (Godmode-Trader.de) - Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist wieder im Wahlkampfmodus. Eine Woche vor den wichtigen Kommunalwahlen am 31. März in der Türkei schaltete er auf Angriff. Sein Angriffsziel sind - wieder einmal - die ominösen Währungsspekulanten.

Die türkische Lira stürzte am Freitag um mehr als vier Prozent gegenüber dem US-Dollar ab. Das war der stärkste Intraday-Rückgang seit Beginn der Währungskrise im August 2018 nach dem Zerwürfnis mit den USA.

Laut Zentralbankdaten von vergangenen Donnerstag erreichten Deviseneinlagen und Fonds (einschließlich Edelmetalle), die von türkischen Bürgern gehalten wurden, in der Woche bis zum 15. März ein Rekordhoch. Dies wurde von Ökonomen als Zeichen für zurückgewonnenes Vertrauen in die Lira gewertet.

Erdogan erregte sich auf einer lokalen Wahlkundgebung in Istanbul, über „einige Leute“, die begonnen hätten, die Türkei zu provozieren, und dass sie mit ihren Gefolgsleuten in der Türkei versuchten, die Lira gegenüber Fremdwährungen zum Absturz zu bringen. „Ich wende mich an diejenigen, die am Vorabend der Wahl solchen Aktionen beitreten, wir kennen Eure Identität, wir wissen, was Ihr alle gemacht habt", sagte Erdogan demnach. Die Bankenaufsichtsbehörde BDDK habe bereits Schritte unternommen. In einem Interview mit dem Sender TGRT fügte Erdogan später am Sonntag hinzu, dass die Türkei den internationalen manipulativ Handelnden am Devisenmarkt, eine schwere Zeit bereiten würde.

In einer JPMorgan-Analyse zur türkischen Lira wird ein möglicher Kursverfall nach den Kommunalwahlen prognostiziert. Dieser Bericht könnte die Spekulationen an der Istanbuler Börse angeheizt haben. Den Kunden wurde demnach empfohlen, "long" auf den US-Dollar zu gehen. Eine solche Empfehlung ist typisch für Kundennotizen von Banken weltweit.

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1 Kommentar

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  • Tom66
    Tom66

    weiß man, ob Özil und Gündogan schon ordentlich TRY gekauft haben, um den Kurs zu stützen?

    19:25 Uhr, 26.03. 2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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