Fundamentale Nachricht
14:46 Uhr, 14.07.2021

Energiepreise treiben Inflation vor sich her

Energie treibt dabei den Anstieg der Lebenshaltungskosten - auch wenn sie nicht der einzige Faktor ist, ein wesentlicher ist sie allemal. Auf Jahressicht besonders verteuert haben sich hierzulande nämlich Benzin um über 23 Prozent und Heizöl um 42 Prozent.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 76,38200 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Eine solch hohe Inflationsrate in der weltgrößten Volkswirtschaft hat es lange Zeit nicht mehr gegeben. Analysten hatten mit einem Rückgang der Juni-Rate für die USA auf 4,9 Prozent gerechnet. Stattdessen stieg sie weiter - auf 5,4 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit 13 Jahren!

Auch in Deutschland steigen die Preise derzeit ungewohnt stark, wie das Statistische Bundesamt erst am Dienstag mitteilte. Die Inflationsrate lag im April bei zwei Prozent, im Mai bei 2,5 Prozent und im Juni bei 2,3 Prozent. Im weiteren Jahresverlauf werden monatliche Inflationszahlen in Deutschland von bis zu 4 oder 5 Prozent erwartet.

Energie treibt dabei den Anstieg der Lebenshaltungskosten - auch wenn sie nicht der einzige Faktor ist, ein wesentlicher ist sie allemal. Auf Jahressicht besonders verteuert haben sich hierzulande nämlich Benzin um über 23 Prozent und Heizöl um 42 Prozent.

Zum einen liegt das am Basiseffekt des Grundprodukts Rohöl: Der Ölpreis war im Frühjahr des Corona-Vorjahres - der Vergleichsmaßstab - so stark gefallen, dass er zeitweise, wie im Falle der US-Sorte WTI, sogar im negativen Bereich lag. Auch hierzulande war die Energie im Frühjahr 2020 vergleichsweise günstig. Inzwischen aber liegt der Ölpreis sehr viel höher. Hatte das Barrel Brent im April 2020 sogar weniger als 20 Dollar gekostet, sind es nun mehr als 76 Dollar. Die Investmentbank Goldman Sachs erwartete für den Sommer Ölpreisnotierungen von mehr als 80 Dollar.

Der weitere Effekt, der in Deutschland die Preise für herkömmliche Kraftstoffe verteuert hat, ist die neue CO2-Abgabe auf Sprit und Heizöl. Allerdings ist dieser Faktor im Vergleich zur Ölpreisrally der kleinere.

Ein Abklingen der Inflationsrate ist so schnell nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Die Preise des Vorjahres mit der damals zeitweise gesenkten Mehrwertsteuer in Deutschland werden nun mit Preisen aus diesem Jahr mit der wieder höheren Mehrwertsteuer verglichen. Das dürfte einen weiteren Preisschub auslösen.

Brent Crude Öl
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    JFD Brokers

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten