Analysteneinschätzung
12:20 Uhr, 18.11.2015

ElringKlinger: Kurios - Starke Auslastung führt zu hohen Sonderkosten

Die Analysten der NordLB belassen in einer aktuellen Studie ihre Anlageempfehlung für die ElringKlinger-Aktie bei „Halten“.

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Hannover (Godmode-Trader.de) - Die Analysten der NordLB bestätigen die Anlageempfehlung „Halten“ für die ElringKlinger-Aktie.

ElringKlinger erfüllte die Markterwartungen für die ersten neun Monate 2015 beim Umsatz und konnte diese beim EBIT und beim Nachsteuerergebnis sogar übertreffen. Die Umsatzerlöse legten um 13,4 Prozent auf 1,117 Milliarden Euro zu. Der Konzern verbuchte beim EBIT einen Rückgang um 12,7 Prozent auf 109,0 Millionen Euro Einzelne Geschäftsbereiche verzeichneten einen deutlich überproportionalen Nachfrageanstieg. Die daraus resultierenden Zusatzkosten, z.B. für Sonderschichten und -frachten, belasteten daher die Kostenbasis. Während das Ergebnis vor Steuern des Konzerns von 123,8 auf 100,5 Millionen Euro zurückging, gab auch das Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter von 88,8 auf nun 69,2 Millionen Euro nach.

Der Autozulieferer hatte bereits im September eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Der Vorstand rechnet demzufolge zwar nach wie vor mit einem organischen Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent im laufenden Geschäftsjahr 2015. Zusätzlich soll die Konsolidierung der ElringKlinger Automotive Manufacturing Inc. (frühere M&W) im Gesamtjahr ca. 30 Millionen Euro zum Konzernumsatz beisteuern.

Für das vierte Quartal kalkuliert der Konzern aufgrund der hohen Auslastung einzelner Geschäftsbereiche mit zusätzlichen Sonderkosten in Höhe von 8 bis 18 Millionen. Euro „Vor diesem Hintergrund wird das um Einmaleffekte bereinigte EBIT vor Kaufpreisallokation im Geschäftsjahr 2015 in einer Bandbreite von 135 bis 145 Millionen Euro gesehen. 2016 geht ElringKlinger von einer Verbesserung aus, wobei auch im Folgejahr noch Sonderkosten anfallen dürften, wenngleich in deutlich geringerem Umfang als 2015,“ hieß es vom Konzern.

Die Situation bei ElringKlinger sei ähnlich kurios wie bei LEONI, schrieb die NordLB in einer Studie von Mittwoch Der Konzern leide unter zu vielen Aufträgen, die zu Sonderkosten führten. Allerdings dürfte hinter dem Problem ein Stück weit Planungsversagen stecken. Die Ergebnisgrößen der ersten neun Monate hätten immerhin die Markterwartungen getoppt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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