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12:28 Uhr, 28.03.2014

DAX: Deflation in Spanien nährt auf Hoffnung auf geldpolitische Lockerung der EZB

Nun solls die EZB richten: Spanien ist im März überraschend in die Deflation geraten. Die Wahrscheinlichkeit weiterer geldpolitischer Maßnahmen der EZB, um einen Preisverfall zu vermeiden, ist damit laut Experten gestiegen.

Erwähnte Instrumente

DAX

Spekulationen, die EZB könne ihre Geldpolitik weiter lockern - die Zinsen weiter senken oder massive Wertpapierkäufe tätigen - geben den Börsen heute das nötige Futter. Der Dax schafft gegen Mittag 0,81 % Zugewinn auf 9.528 Punkte. So ist Spanien im März überraschend in die Deflation geraten. Laut Experten steigt damit die Wahrscheinlichkeit weiterer geldpolitischer Maßnahmen der EZB, um den Gefahren eines breiten Preisverfalls im Währungsgebiet zu begegnen. Am Nachmittag stehen Daten zu den Einnahmen und Ausgaben der US-Verbraucher an. Zudem wird das von der Uni Michigan veröffentlichte Verbrauchervertrauen in den Blick geraten.

Charttechnik

In den ersten drei Handelsstunden katapultierten die Käufer den Dax auf ein neues kurzfristiges Hoch. Eine zwischenzeitliche Konsolidierungs/Korrekturphase sollte zwar eingeplant werden, jedoch besteht im weiteren Verlauf Potenzial in Richtung 9.600 Punkte und darüber. Eine erste gute Unterstützung liegt auf Stundenbasis nun um 9.485/55 Punkten, die auch im Rahmen einer größeren Pullbackbewegung möglichst nicht unterschritten werden sollte.

Thema des Tages

Die viertgrößte Euro-Volkswirtschaft Spanien ist im März unerwartet in die Deflation geraten. Im März sanken die Verbraucherpreise erstmals seit Oktober 2009 auf Jahressicht um 0,2 %, wie aus einer ersten Schätzung der nationalen Statistikbehörde hervorgeht. Im Vormonat hatte die Rate noch +0,1 % betragen.

Die Diskussion um eine drohende Deflation im Euro-Raum erhält nun neue Nahrung. Am kommenden Donnerstag wird die EZB ihren Zinsentscheid bekanntgeben. Notenbankchef Draghi hat des Öfteren betont, dass er einen weiteren Preisverfall kritisch beobachten und notfalls einschreiten wird. Ökonomen verstehen unter Deflation einen Preisverfall auf breiter Front, der Investitionen und Konsum ausbremst.

Aktien im Blick

Daimler will laut dpa beim Besuch von Chinas Staatschef Xi in Berlin eine Vereinbarung über 1 Mrd. Euro mit seinem chinesischen Partner Beijing Automotive (BAIC) unterzeichnen. Die Aktie zählt zu den stärksten Werten im Dax (+1,64 %).

ElringKlinger will sich mit einem Großauftrag ein neues Technologiefeld Karosserie- und Fahrwerksteile in Leichtbauweise erschließen. Die Anleger greifen beherzt zu (+4,97 %).

Salzgitter (+0,50 %) kürzt die Dividende für 2013 wie erwartet auf 0,20 Euro (VJ: 0,25) je Aktie.

Der Bau-Softwareanbieter Nemetschek macht von sich reden. Die Aktien klettern nach endgültigen Zahlen um 6,19 % an die Spitze im TecDAX.

Konjunktur

Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im März auf 102,4 Punkte von 101,2 im Vormonat gefestigt, wie die EU-Kommission mitteilte. Volkswirte hatten einen unveränderten Indexstand erwartet.

Das Geschäftsklima in der Eurozone ist im März auf +0,39 Punkte von revidiert +0,36 Punkte im Vormonat angestiegen. Ökonomen hatten einen Stand von + 0,38 Zähler erwartet.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, lagen die Reallöhne in Deutschland in 2013 bei 0,1 %, nachdem die Löhne drei Jahre in Folge gestiegen waren.

Währungen

EUR/USD weitet seine jüngsten Verluste bis bislang zutiefst 1,3703 aus. Dabei leidet der Euro unter den Spekulationen, dass die EZB weitere geldpolitische Lockerungen in Angriff nimmt.

Gegenüber dem britischen Pfund und dem japanischen Yen notiert der US-Dollar im Vergleich zum Donnerstagsschlusskurs trotz zahlreicher Datenveröffentlichungen aus Großbritannien (BIP in Q4 bei +0,7 %) und Japan hingegen kaum verändert. GBP/USD bewegt sich mit positiver Tendenz knapp oberhalb der 1,66er-Marke, während USD/JPY weiterhin im niedrigen 102er-Bereich notiert.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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