Edelmetall-Aktien vor Kursexplosion?

Insidern und Branchenkennern gilt die Münchner Edelmetall-Messe seit vielen Jahren als Pflichttermin. Am Donnerstag und Freitag kommender Woche, 2. & 3. November 2017, geht das Ereignis bereits zum 13. Mal über die Bühne. Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Blick auf die Minenaktien und den Goldpreis. Denn dort scheint jetzt wieder das traditionelle „Messetief“ zu warten.

Ganz ähnlich wie in den zurückliegenden Jahren dürfte sich unter den Goldanlegern auch in diesem Jahr eine Art Galgenhumor breitmachen: Pünktlich zum Messebeginn im trüben November ist die Stimmung bei den Edelmetallen einfach nur „lausig“: Während die breiten Aktienmärkte von einem Hoch zum nächsten eilen, scheinen sich die Edelmetalle rein gefühlsmäßig „nie wieder“ vom Fleck bewegen zu wollen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Beobachtung, dass die Preise für Gold und Silber seit 2013 in jedem Jahr um den Messetermin herum ein wichtiges Tief markiert haben. Sichtbar wird das etwa im Kursverlauf des breit angelegten Minenindex XAU in der folgenden Abbildung. Die grünen Pfeile markieren jeweils das Jahrestief bei den Minenwerten kurz vor Jahresende.

Wenn in München Messe ist, dann warten bei den Edelmetall-Aktien äußert lukrative Einstiegschancen…

Wir können also festhalten: Immer im Herbst, wenn, Zufall oder nicht, die Edelmetall-Messe in München ihre Pforten öffnet, kam es zuletzt bei Gold, Silber und den Edelmetall-Aktien zu einem wichtigen Tief, dem eine mehr oder weniger ausgeprägte Rallye auf dem Fuße folgte.

Die 1.000-Dollar Frage lautet an dieser Stelle natürlich: Wird das auch in diesem Jahr so sein?

Besonders „hübsch“ wäre nun natürlich ein kurzer, aber heftiger Abtaucher der Kurse unter die ansteigende rote Linie in der Abbildung oben. Ganz ähnlich wie Ende 2016 (blaue Linie) könnte die charttechnische Lage mit einem solchen Ausrutscher nach der jüngsten Streckfolter völlig zertrümmert werden - ehe sich der Sektor gänzlich konträr zur allgemeinen Erwartungshaltung nach oben hin in Bewegung setzt.

Ob es dazu kommt, könnte maßgeblich von der Stimmung an den breiten Aktienmärkten beeinflusst werden. Korrigieren DAX und Dow Jones einmal etwas ausgiebiger, könnten die Edelmetalle, und hier insbesondere die Aktien aus XAU und HUI wieder deutlichen Aufwind bekommen.

Der TRAN weist den Weg…

Werfen wir also einmal einen Blick auf den US-amerikanischen Transportindex (TRAN) in der folgenden Abbildung. Wie gut zu erkennen ist, haben sich bei diesem vorauslaufenden Marktbarometer zuletzt sehr massive negative Divergenzen gebildet. Das jüngste Hoch wurde von Indikatoren wie RSI oder MACD auf Wochenbasis nicht mehr bestätigt. Achten Sie auf die fallenden roten Linien. Solche Entwicklungen kündigen immer wieder starke Kurseinbrüche an

Im kurzfristigen Bild betätigt auch der S&P 500 die Erwartung einer gerade einsetzenden Korrektur. Die jüngste Entwicklung war hier ausgesprochen schwach. Bei 2.460 Punkten ist nun noch eine Kurslücke offen, die der Index bei einer Fortsetzung des Abverkaufs bereits in wenigen Wochen schließen könnte – zunächst einmal. Achten Sie auf die rote Markierung in der folgenden Abbildung.

Der S&P 500 macht sich auf den Weg nach unten…

Was einen solchen Abverkauf beschleunigen könnte? Niemand weiß das heute, aber sollten sich Gerüchte bewahrheiten, wonach China vor der Einführung eines Öl-Yuan stehen könnte, dürfte es mit der Ruhe in den Börsensälen schlagartig vorbei sein. Doch abgesehen von einem solchen "Mega-Ereignis" das dem US-Dollar als Weltleitwährung den Garaus machen würde, existieren Dutzende weitere mögliche Ursachen für einen turbulenten Börsenherbst. Eine massive Rückkehr der Volatilitäten wäre in jedem Fall garantiert.

Wie die Faust aufs Auge passt hierzu die Stimmungslage, die der Angst- und Gier-Index des Börsensenders CNN ermittelt: Nach einem doppelten „Euphorie-Hoch“ im Bereich seiner Dreijahresrekorde schickt sich das Barometer jetzt an, einmal etwas ausgiebiger nach unten zu kippen. Achten Sie auf die rote Markierung in der folgenden Abbildung.

Das bedeutet: Wenn die Angst zurückkehrt, werden die Aktienkurse fallen. Bemerkenswert daran ist die Beobachtung, dass es diesmal ausgerechnet mit dem beginnenden November riskant werden könnte – zu einem Zeitpunkt also, da die Masse sich wegen der herannahenden Jahresendrallye bereits in Sicherheit wiegt.

Minenaktien: Gewinne wie bei Bitcoins...

Dass auch die Edelmetalle, und hier insbesondere die Minenwerte, durchaus in der Lage sind, sich dynamisch vom Fleck zu bewegen, das zeigt eine „Musteraktie“, die der in dem Sektor derzeit stark unterinvestierten Mehrheit den Mund jetzt etwas wässrig machen dürfte: Seit Sommer dieses Jahres haben sich die Anteilsscheine der kanadischen Garibaldi Resources (GGI.V) bei auffallend starken Umsätzen in etwa ver20facht. Das Beispiel zeigt, dass es Kursgewinne wie bei den Bitcoins auch im Edelmetall-Sektor abzuräumen gibt. Man muss nur warten können und etwas genauer hinsehen…

Ob man bei diesem „Musterknaben“ aus dem Edelmetall-Sektor jetzt noch einsteigen kann, das erläutern wir in einer der kommenden Ausgaben des Antizyklischen Börsenbriefs.

Grundsätzlich erscheint es ratsam, die gesamte Branche jetzt unter verstärkte Beobachtung zu nehmen. Denn anders als an den stark korrekturgefährdeten breiten Märkten wimmelt es pünktlich zur Münchner Edelmetall-Messe auch in diesem Jahr bei den völlig zertrümmerten Aktien des Sektors vor äußerst lukrativen Kaufgelegenheiten:

Bitte einsteigen und anschnallen, so könnte auch in diesem Jahr die Devise lauten…

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de