Analysteneinschätzung
19:00 Uhr, 23.04.2015

Dt. Bank: Management kann nach Rechtsbeilegung wieder nach vorne schauen

Die NordLB empfiehlt die Aktie der Deutschen Bank weiterhin zum Kauf und erhöht in einer Studie von Donnerstag das Kursziel von 31,00 auf 35,00 Euro.

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  • Deutsche Bank AG
    ISIN: DE0005140008Kopiert
    Kursstand: 31,41 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Hannover (Godmode-Trader.de) – Die NordLB empfiehlt die Aktie der Deutschen Bank weiterhin zum Kauf und erhöht in einer Studie von Donnerstag das Kursziel von 31,00 auf 35,00 Euro.

Die Deutsche Bank hat mitgeteilt, dass sie im ersten Quartal 2015 eine Erhöhung der Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro verbuchen muss. Diese Kosten sind zum Großteil nicht steuerlich abzugsfähig. Dennoch wird die Bank nach eigenen Aussagen einen Quartalsgewinn ausweisen. Die Erträge sollen sich im Auftaktquartal 2015 fast auf Rekordniveau bewegt haben.

Nachdem der deutsche Branchenprimus bislang vergeblich versucht hatte, die LIBOR-Verhandlungen mit amerikanischen und britischen Behörden bereits im letzten Jahr zum Abschluss zu bringen, kam es erst jetzt zu einer Einigung, die in einer Rekordstrafe von 2,5 Milliarden Dollar gipfelt. Bereits Ende 2013 verhängte die EU-Kommission eine Strafe von 725 Millionen Euro in gleicher Angelegenheit gegen die Deutsche Bank.

Obwohl noch immer zahlreiche Untersuchungen und Verfahren gegen die Bank im Gange sind, sollten nach dem LIBOR-Abschluss die höchsten Strafzahlungen hinter der Deutschen Bank liegen, schreibt NordLB-Analyst Michael Seufert. Ihm zufolge besteht nun die Hoffnung, dass die vorhandenen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten die Risiken weitgehend abdecken und die Gewinne in Zukunft weniger stark von weiteren Strafen belastet werden. Allerdings lasse sich der Ausgang möglicher juristischer Verfahren nur sehr schwer prognostizieren, so Seufert.

An der Börse habe die Erleichterung über den Abschluss der lang anhaltenden Ermittlungen trotz der hohen Zahlungen überwogen. Nun könne die volle Konzentration des Managements wieder auf die Neugestaltung der Geschäftsstrategie gerichtet werden. Angesichts der erhöhten Kundenaktivität seit Jahresanfang zeigt sich die NordLB zuversichtlich, dass die im letzten Jahr vergleichbar schwachen Ergebnisse aus dem Investment Banking im laufenden Jahr übertroffen werden können. Die für das 1. Quartal avisierten Erträge nahe der Rekordniveaus sollten dies unterstreichen.

Die Weichen für die Zukunft der Deutschen Bank dürfte der Aufsichtsrat bei seiner Sondersitzung an diesem Freitag stellen. Bereits seit Monaten prüft der Konzern eine strategische Neuaufstellung. Im Gespräch soll dabei die Aufspaltung in eine Unternehmer- und eine Privatkundenbank oder die Abtrennung der Postbank sein.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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