Die USA schielen auf Venezuelas Öl
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- Brent Crude ÖlKursstand: 132,20000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Washington (Godmode-Trader.de) - Da die US-Regierung ein Importverbot für russisches Öl erwägt, und sich die großen Ölkonzerne aus dem russischen Geschäft zurückziehen, wird es unweigerlich zu einem noch geringeren Ölangebot auf dem Weltmarkt kommen. Die große Frage ist, wie diese Versorgungslücke kurzfristig geschlossen werden könnte, da die weltweite Nachfrage hoch bleibt. Und da kommt Venezuela ins Spiel.
Mit einer Produktion von etwas mehr als 3 Mio. bpd Rohöl im Jahr 2013 hat das Land das Potenzial, einen guten Teil der russischen Lieferungen aufzufangen. Die Regierung von US-Präsident Joe Biden ist offenbar bereits auf den Zug aufgesprungen. Am Wochenende wurde über Treffen zwischen US-Beamten und venezolanischen Regierungsvertretern in Caracas berichtet, bei denen es wohl um Lockerungen für die venezuelanische Ölbranche ging.
Die USA haben unter der Trump-Administration 2019 Sanktionen gegen die venezolanische Ölindustrie verhängt, um Druck auf den autoritär regierenden Präsidenten Nicolas Maduro auszuüben. Trotz der Strafmaßnahmen blieb Maduro im Amt als Präsident. In der Zwischenzeit hat die venezolanische Wirtschaft unter dem Rückgang der Öleinnahmen stark gelitten.
Trotz dieser Sanktionen hat Venezuela in den letzten zwei Jahren seine Erdöltätigkeit allmählich wieder hochgefahren und mit dem von den USA sanktionierten Iran zusammengearbeitet. Darüber hinaus hat China auf der Suche nach preiswertem Öl seine Handelsverbindungen mit Venezuela wieder aufgenommen. Es wird angenommen, dass Peking im Jahr 2021 insgesamt 324 Mio. Barrel aus dem Iran und Venezuela gekauft hat, was einem Anstieg von 53 Prozent gegenüber 2020 entspricht. China scheint von den potenziellen Folgen der Missachtung von US-Sanktionen gegen Venezuela nicht sonderlich beunruhigt zu sein.
Man geht davon aus, dass Venezuela seine Ölproduktion im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020 fast verdoppelt hat. Darüber hinaus argumentieren viele, dass die Sanktionen ihr beabsichtigtes Ziel, Maduro zu entmachten, nicht erreicht haben. Stattdessen haben sie Venezuela in eine wirtschaftliche Depression gestürzt, Millionen Menschen in die Armut getrieben und weitere Millionen vertrieben.
Der Ölpreis ist zuletzt erheblich gestiegen. Wenn US-Präsident Biden verhindern will, dass die Kraftstoffpreise in den USA weiter in die Höhe schießen, und er die Inflation noch vor den Zwischenwahlen eindämmen will, dann wird die Suche nach neuen Bezugsquellen für Öl eine seiner wichtigsten Prioritäten sein. Venezuela als das Land mit den größten Ölreserven der Welt ist eine Versuchung wert. Wäre da nicht ein Problem: Caracas gilt als ein enger Verbündeter Moskaus. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine stärkte Venezuela dem Kreml den Rücken.
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