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16:33 Uhr, 11.07.2019

Die Macht der OPEC schwindet

Der Marktanteil der OPEC-Staaten geht seit Jahren zurück. Im Jahr 2012 lag der Anteil der OPEC-Staaten noch bei knapp unter 30 Prozent, 2018 aber nur noch bei 26 Prozent. Wenn es der USA gelingt, die Produktion so kräftig zu erhöhen wie in der letzten Zeit, wird sich dieser Trend fortsetzen.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 66,875 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 60,445 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Hamburg (Godmode-Trader.de) - Nach der OPEC-Sitzung von 1. Juli und der OPEC+-Sitzung vom 2. Juli zeigten sich in dem Bündnis Unstimmigkeiten. So beschwerte sich das OPEC-Mitglied Iran über den Einfluss des Nicht-OPEC-Ölstaates Russland. Insbesondere die Tatsache, dass Saudi-Arabien und Russland schon im Rahmen des G20-Gipfels am Wochenende zuvor bilateral entschieden, dass die Förderkürzungen verlängert werden sollen. Die zeitliche Ausdehnung wurde von der OPEC+ nun bis März 2020 vereinbart. „Die OPEC+ Partnerschaft ist in der Tat ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite steigt die gesamte Marktmacht und damit der Einfluss auf die Preise. Auf der anderen Seite sinkt der individuelle Einfluss der Mitgliedsstaaten. Das scheint für den Iran besonders schmerzhaft zu sein“, kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburger Commercial Bank. Der Einfluss Teherans habe ohnehin durch das Sanktionsregime der USA massiv abgenommen, denn das Land habe gar keine Möglichkeit seine Produktion nennenswert zu erhöhen, weswegen der Iran konsequenterweise auch von dem Abkommen ausgenommen worden sei.

Der Marktanteil der OPEC-Staaten geht seit Jahren zurück. Im Jahr 2012 lag der Anteil der OPEC-Staaten noch bei knapp unter 30 Prozent, 2018 aber nur noch bei 26 Prozent. Wenn es der USA weiterhin gelingt, ihre Produktion so kräftig auszuweiten wie in der letzten Zeit, wird sich dieser Trend fortsetzen. Die Allianz OPEC+ kommt dagegen auf über 40 % Marktanteil. „Sollte das Bündnis mit den Partnerländern nicht halten oder Russland einen offensichtlichen Mangel an Disziplin bei der Einhaltung der Förderquoten zeigen, könnte der Einfluss der OPEC generell in Frage gestellt werden, was den Ölpreis entsprechend belasten würde“, führt Chefvolkswirt de la Rubia weiter aus. Das könne kurzfristig die Preise ungewöhnlich stark unter Druck bringen. „Schon bald aber dürften die Preise sich wieder an den tatsächlichen Angebots- und Nachfrageverhältnissen orientieren“. Der Experte erwartet einen Rückgang des Ölpreises auf 60 US-Dollar/Barrel per Ende 2020 (Brent). Per Ende 2019 rechnet de la Rubia mit relativ konstanten Preisen bei 66 US- Dollar/Barrel.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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