DEUTSCHE POST: Risiken sind im Kurs bereits eingepreist
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- Deutsche Post AGKursstand: 25,060 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
Hamburg (Godmode-Trader.de) - Die Deutsche Post hat am 15. Januar eine vorsichtige Ad-hoc-Mitteilung als Reaktion auf den Preisvorschlag der Bundesnetzagentur für die zukünftigen Portotarife in Deutschland veröffentlicht. Der Entwurf schlägt einen Preisspielraum von 4,8 Prozent ab dem 1. April 2019 (gültig bis zum Jahr 2021) für den Warenkorb von Produkten vor, die dem Price-Cap-System unterliegen. Das Unternehmen räumte ein, dass die vorgeschlagene Preiserhöhung geringer ausfällt als erwartet, und sollte die Entscheidung endgültig sein, seien zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um die Gewinnziele der Sparte zu erreichen, d.h. 2020 ein EBIT von 1,7 Mrd. Euro für die Division PeP und >5 Mrd. für die Gruppe.
Nach seinem Kenntnisstand habe sich die endgültige Entscheidung der Bundesnetzagentur in der Vergangenheit in der Regel nicht wesentlich von dem vorherigen Vorschlag unterschieden, schrieb Warburg Research-Analyst Christian Cohrs in einer Studie von Donnerstag. Daher sollten Investoren nicht auf eine wesentliche Verbesserung im Rahmen der Verhandlungen setzen. Die endgültige Entscheidung wird für Mitte März erwartet.
Obwohl die Deutsche Post ihre Preiserwartungen nicht explizit ex ante quantifiziert hat, geht Analyst Cohrs davon aus, dass dies in der Größenordnung der bisherigen Erhöhung der Briefmarkentarife lagen, d.h. bei rund 7,5 Prozent. So führt der Vorschlag der Bundesnetzagentur unter der Annahme einer regulierten Einnahmenbasis von 2,9 Mrd. Euro zu einer Unterschreitung der erwarteten Einnahmen von 80 Mio. Euro.
Im Rahmen der im Jahr 2018 eingeleiteten tiefgreifenden Restrukturierungsmaßnahmen zur Wiederherstellung der Profitabilität in der PeP-Sparte seien zusätzliche Effizienzsteigerungen oder Kostensenkungsmaßnahmen zum Ausgleich der unter den Erwartungen liegenden Preiserträge schwierig zu finden und zu realisieren, so Cohrs weiter. Weitere Optionen könnten seines Erachtens sein a) Preisanpassungen in den nicht regulierten Briefsegmenten; b) das Streben nach einer Änderung des regulatorischen Rahmens (Ministererlaubnis erforderlich), was zu einer weiteren Tariferhöhung vorzeitig führen könnte.
Fazit: Die Ankündigung, dass die Prognose für 2020 aufgrund der Vorschläge der Regulierungsbehörde potenziell gefährdet ist, ist aus Sicht von Warburg Research negativ. Die rechtzeitige Umsetzung dieser Ziele sei jedoch von den meisten Marktteilnehmern angesichts des letztjährigen Effizienzkampfes bei PeP ohnehin nicht als selbstverständlich angesehen worden.
Die Kaufempfehlung für die Aktie der Deutschen Post stellt Warburg nicht in Frage. Die Aktie werde zu einem KGV von 2020e von 10x gehandelt; die Stammdividende von 1,15 Euro entspricht einer Rendite von 4,7 Prozent. Darüber hinaus sehen die Analysten gute Chancen für außerordentliche Erträge im Laufe dieses Jahres angesichts des Erlöses von 700 Mio. Euro aus dem Verkauf der SCM-Aktivitäten in China.
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