Deutsche Bank: Zweite Liga oder wieder Champions-League?
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Frankfurt/ Hannover (Godmode-Trader.de) - Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank hat sich auf einer kurzfristig einberufenen außerordentlichen Sitzung für den sofortigen Wechsel an der Unternehmensspitze entschieden. So übernimmt Christian Sewing mit sofortiger Wirkung den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Der bisherige Vorstandschef John Cryan verlässt die Bank zum Monatsende. Seit 1. Januar 2015 war Sewing Mitglied des Vorstands und seit März 2017 zusammen mit Marcus Schenck stellvertretender Vorstandsvorsitzender.
Während die Privat- und Firmenkundenbank zukünftig alleine von Frank Strauß geführt wird, übernimmt Garth Ritchie die Gesamtleitung der Unternehmens- und Investmentbank, die er sich bisher mit Marcus Schenck als Co-Leiter des Geschäftsbereichs geteilt hat. Schenck wird die Bank nach der Hauptversammlung am 24. Mai verlassen. Neue gemeinsame Stellvertreter des Vorstandsvorsitzenden sind künftig die Vorstandsmitglieder Garth Ritchie und Karl von Rohr.
Nachdem die Kritik an John Cryan und dessen Restrukturierungsbilanz in den letzten Quartalen immer heftiger wurde und insbesondere in den letzten Wochen nach der Vorlage der Jahresbilanz 2017 kulminierte, hat der Aufsichtsrat unter Leitung von Paul Achleitner die Konsequenzen gezogen, wie NordLB-Analyst Michael Seufert in einer aktuellen Studie ausführt. Das unwürdige Schauspiel um die Demontage des als Sanierer geholten Engländers Cryan habe nicht zuletzt auch für erneut erhebliche Kritik an dem langjährigen Aufsichtsratschef Achleitner gesorgt, unter dessen Führung sich die Deutsche Bank immer weiter selbst demontiert habe.
Ob die nun verkündeten Wechsel in der Führungsspitze eine Trendwende für Geschäftsentwicklung der Deutschen Bank bringen werden, wird sich laut Seufert erst im Verlauf der nächsten Quartale zeigen. Zu einer kurzfristigen Beruhigung der Situation bei Managern und Mitarbeitern der Bank könnten die Personalrochaden des Aufsichtsrats nicht beitragen, so der Bankanalyst. Wieder einmal würden grundsätzliche Fragen hinsichtlich der Geschäftsstrategie, der Kostenstruktur sowie der Eigenkapitalverwendung in der Deutschen Bank aufgeworfen.
Die Unsicherheit bis zur Klärung der künftigen Aufstellung der Geschäftsbereiche innerhalb der Bank dürfte sich zunächst negativ auf das operative Geschäft auswirken und speziell im Investment Banking für einen weiteren Exodus von Top-Leuten führen, ist Seufert überzeugt. Der dritte Führungswechsel nach der Ära Ackermann stehe unter absolutem Erfolgszwang, da „die Wettbewerber die Deutsche Bank sonst endgültig in die zweite Liga schicken“.
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