Analysteneinschätzung
16:57 Uhr, 02.02.2018

Deutsche Bank: Zweifel am Umbauerfolg

Die NordLB hat das Kursziel für Deutsche Bank nach Jahreszahlen von 15,50 auf 15,00 Euro gesenkt, die Einstufung "Halten" aber bestätigt.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Bank AG
    ISIN: DE0005140008Kopiert
    Kursstand: 13,960 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Obwohl die Deutsche Bank bereits im Vorfeld eine Gewinnwarnung aufgrund der negativen Auswirkungen der US-Steuerreform veröffentlichte, lagen die nun vorgelegten Zahlen für das vierte Quartal bzw. das Gesamtjahr 2017 klar unter den Markterwartungen. Das Jahresergeb- nis vor Steuern verbesserte sich zwar deutlich, dennoch musste das Finanzinstitut in 2017 das dritte Mal in Folge einen Jahresverlust nach Steuern hinnehmen. Im Abschlussquartal 2017 erzielte die Deutsche Bank Gesamterträge, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent niedriger ausfielen. Hierbei litt das Unternehmen unter dem anhaltenden Niedrigzinsumfeld in Europa sowie unter einem wenig volatilen Kapitalmarktumfeld, das die Kundenaktivitäten deutlich einschränkte.

Die Deutsche Bank enttäuschte die Markterwartungen mit den Zahlen für 2017 sowohl bei den Erträgen, den Kosten sowie beim Gewinn und verzichtete zudem auf eine Aussage zur Dividende, konstatiert NordLB-Analyst Michael Seufert in einer Studie von Freitag. Allerdings habe eine Vielzahl von Sondereffekten resultierend aus dem laufenden Umbau noch immer für eine geringe Ergebnistransparenz geführt. Das Management hoffe für 2018 auf eine verstärkte Volatilität an den Märkten und ein steigendes Zinsumfeld, was die Handelsgeschäfte und den Zinsertrag steigern sollte.

Man sehe sich auf einem guten Weg, den Zusammenschluss der Postbank und des Privatkundengeschäfts sowie den Börsengang der DWS im ersten Halbjahr über die Bühne zu bringen, so Seufert. Angesichts der bisherigen Restrukturierungsbemühungen, die auch vom Gegenwind durch die Märkte und durch die Regulierung geprägt gewesen seien, rechne er kurzfristig nicht mit einer Verringerung des deutlichen Abschlags auf den Buchwert der Bank, weswegen er weiterhin nur zum Halten der Aktie raten, so der Experte.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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