Analysteneinschätzung
16:47 Uhr, 27.04.2017

Deutsche Bank: Trendwende lässt weiter auf sich warten

Bis zu einer erkennbaren Trendwende in der operativen Geschäftsentwicklung bleibt die NordLB eher vorsichtig gestimmt und rät weiter zum Verkauf der Aktie der Deutschen Bank.

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  • Deutsche Bank AG
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    Kursstand: 16,715 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Im traditionell starken Auftaktquartal konnte die Deutsche Bank gegenüber der schwachen Vorjahresperiode das Ergebnis zwar steigern, musste aber erneut Rückgänge beim Ertrag hinnehmen. So verbesserte sich der Vorsteuergewinn von 579 Mio. auf 878 Mio. Euro, was am unteren Ende der Markterwartungen lag. Nach Steuern legte das Konzernergebnis um 143 Prozent auf 575 Mio. Euro zu und übertraf damit den Durchschnitt der Analystenerwartungen geringfügig. Die Deutsche Bank erzielte zugleich Gesamterträge von 7,346 Mrd. Euro, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent niedriger ausfielen. Allerdings machte sich hier die Bewertung eigener Verbindlichkeiten mit 0,7 Mrd. Euro negativ bemerkbar, ohne die die Gesamterträge in etwa auf Vorjahreshöhe gelegen hätten.

Insgesamt reduzierten sich die Erträge aus dem Segment Global Markets um 8 Prozent. Das Geschäftsfeld Corporate & Investment Banking litt in den ersten drei Monaten 2017 unter einem rückläufigen Beitrag aus dem Bereich Global Transaction Banking. Das Vermögensverwaltungsgeschäft im Segment Deutsche Asset Management wies einen Ertragsrückgang um 12 Prozent aus. Die Postbank generierte ebenfalls rückläufige Erträge. Einzig das Segment Private, Wealth & Commercial Clients erzielte einen Ertragszuwachs.

Die Deutsche Bank habe Zahlen für das erste Quartal vorgelegt, die insbesondere ertragsseitig nicht an die Dynamik der US-Wettbewerber heranreichten und die Konsensschätzung der Analysten verfehlten, so Analyst Michael Seufert in einer Studie von Donnerstag. „Das verbesserte Kapitalmarktumfeld im Auftaktquartal spiegelte sich nicht wie bei den amerikanischen Wettbewerbern in einem dynamischen Ertragswachstum wider“, schrieb der NordLB-Analyst. Überraschend niedrige Kreditvorsorgekosten und die Auflösung von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten ließen das Konzernergebnis leicht höher als vom Markt erwartet ausfallen.

Die Bank muss nach Erachten des Experten in den nächsten Quartalen unter Beweis stellen, dass sie nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen und den mittlerweile davongeeilten Wettbewerbern wieder Marktanteile abknöpfen kann. Bis zu einer erkennbaren Trendwende in der operativen Geschäftsentwicklung bleibe er eher vorsichtig gestimmt und rate weiter zum Verkauf der Aktie.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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