Deutsche Bank: Noch keine Trendwende in Sicht
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Die Deutsche Bank rechnet aufgrund der Steuerreform in den USA mit einer einmaligen Belastung von 1,5 Mrd. Euro im vierten Quartal 2017. Es handelt sich hierbei um nicht zahlungswirksame Bewertungsanpassungen von Steueransprüchen (Deferred Tax Assets) in den USA. Da der Körperschaftsteuersatz in den Vereinigten Staaten zum Jahresanfang 2018 von 35 auf 21 Prozent gesenkt wurde, verringert sich auch der Wert der in der globalen Finanzkrise aufgelaufenen Verluste, die mit den Steuern auf zukünftige Gewinne verrechnet werden können.
Vor diesem Hintergrund erwartet die Deutsche Bank für das Gesamtjahr 2017 „einen geringen Verlust nach Steuern“, wogegen das Vorsteuerergebnis noch positiv ausgefallen sein soll. Die harte Kernkapitalquote (CET1) dürfte gemäß Unternehmensangaben aufgrund der Bewertungsveränderungen nur geringfügig um ca. 0,1 Prozentpunkte fallen. Darüber hinaus rechnet die Deutsche Bank auch damit, dass fällige Zahlungen auf bestimmte Nachranganleihen (Additional Tier 1) geleistet werden können.
Im Hinblick auf das Abschlussquartal 2017 berichtete die Bank von schwierigen Bedingungen im Wertpapierhandel, der negativ geprägt wurde von einer „geringen Volatilität an den Finanzmärkten“ sowie von Kunden, die „in wichtigen Geschäftsbereichen wenig gehandelt haben“. Dementsprechend sieht das Management die Erträge aus dem Handel mit Anleihen, Währungen und Aktien sowie aus dem Finanzierungsgeschäft um etwa 22 Prozent niedriger im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Neben dem „schwachen Ertragsumfeld“ trugen erhöhte bereinigte Kosten sowie der Verlust aus dem Verkauf des Privat- und Firmenkundengeschäfts in Polen zu einem Verlust vor Steuern im vierten Quartal bei.
Bei der angekündigten Einmalbelastung aus der veränderten Steuergesetzgebung in den USA handelt es sich nur um buchhalterische Bewertungsverluste, die jedoch nicht zahlungswirksam sind, wie NordLB-Analyst Michael Seufert in einer Studie von Dienstag erläutert. Von größerer Bedeutung sei indes der Rückgang der Unternehmensbesteuerung in den USA. Daher erwarte die Deutsche Bank für 2018, „dass die durchschnittliche effektive Steuerquote des Konzerns am unteren Ende der zuvor genannten Bandbreite von 30 bis 35 Prozent liegen wird“. Trotz dieser grundsätzlich positiven Entwicklung für die Deutsche Bank erhielten die US-Konkurrenten einen zusätzlichen Wettbewerbsvorteil, da sie eher eine effektive Steuerquote in der Bandbreite von 19 bis 25 Prozent aufweisen sollten, vermutet Seufert.
Mit Blick auf die ersten Aussagen des Managements zum Geschäft im vierten Quartal lässt sich laut dem Analysten keine Trendwende bei der schwachen Ertragsentwicklung der Bank feststellen. Vor dem Hintergrund der höheren bereinigten Kosten stelle sich die Frage, ob dennoch die geplanten Kosteneinsparungsziele vom Management bestätigt werden. Während er den Einfluss der US-Steuerreform als positiv für die zukünftigen Gewinne der Bank einschätze, sehe er unter Wettbewerbsaspekten eine Schwächung der Konkurrenzfähigkeit der Deutschen Bank, resümiert Seufert.
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