Analysteneinschätzung
16:22 Uhr, 31.01.2017

Deutsche Bank: noch diverse ausstehende Rechtsstreitigkeiten

Die DZ Bank hat die Aktie der Deutschen Bank auf „Verkaufen" mit einem fairen Wert von 15 Euro belassen.

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  • Deutsche Bank AG
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    Kursstand: 18,550 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank hat die Aktie der Deutschen Bank nach einem Vergleich mit britischen und US-Behörden wegen der russischen Geldwäsche-Affäre auf „Verkaufen" mit einem fairen Wert von 15 Euro belassen.

Die Deutsche Bank hat sich mit dem New York State Department of Financial Services (DFS) und der Financial Conduct Authority (FCA) auf einen Vergleich geeinigt, womit die Untersuchung der US-Behörde und der UK-Behörde hinsichtlich des Verdachts der Geldwäsche in Russland beigelegt wurden. Die Untersuchung betraf bestimmte Wertpapiergeschäfte mit einem kolportierten Transaktionsvolumen von 10 Mrd. US-Dollar an den Finanzplätzen Moskau, London und New York zwischen 2011 und 2015.

Für die Einigung mit der DFS zahlt das Geldhaus eine Zivilstrafe von 425 Mio. US-Dollar, welche weitgehend von den vorhandenen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten abgedeckt ist. Für die Einigung mit der FCA zahlt DBK eine Geldbuße von 163 Mio. britische Pfund, welche ebenfalls durch vorhandene Rückstellungen weitgehend abgedeckt ist. Vor diesem Hintergrund wirken sich die beiden Zahlungen nach Ansicht von Analyst Christian Koch nicht unmittelbar auf die Kapitalquoten der Bank aus.

Für die Beilegung der Untersuchungen zahle die Deutsche Bank somit insgesamt knapp 600 Mio. Euro, was deutlich unter seinen Erwartungen von 1,0 bis 1,5 Mrd. Euro liege, so Koch und insgesamt akzeptabel sei. Zudem habe die Bank mit der Einigung einen tendenziell großen und schwer abschätzbaren Rechtsstreit beilegen können.

Vor dem Hintergrund möglicher strengerer Vorschriften (Basel IV und Leverage Ratio) bleibe die Kapitalausstattung aber weiter unterdurchschnittlich. Die operative Entwicklung der Bank (hohe Cost-Income Ratio, Nettomittelabflüsse im Asset und Wealth Management, Verlust von Marktanteilen im Handelsgeschäft, hohe Refinanzierungskosten) sei im Branchenvergleich schwach. Das Anlageurteil „Verkaufen“ werde auch im Hinblick auf noch diverse ausstehende Rechtsstreitigkeiten der Bank (u.a. Manipulation Devisenmärkte sowie diverse Zivilklagen) somit aufrechterhalten.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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