Analysteneinschätzung
18:58 Uhr, 13.03.2018

Deutsche Bank-Aktie: Markt blickt mit einer gewissen Skepsis auf DWS

Das Rating für die Deutsche Bank bleibt „Halten“; das Kursziel senken die Analysten der NordLB aufgrund der Stimmungseintrübung in der Branche auf 14,00 Euro.

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Hannover (Godmode-Trader.de) - Die Deutsche Bank hat weitere Informationen zum geplanten Börsengang der DWS bekannt gegeben. Die Erstnotiz der Aktie ist für den 23. März 2018 im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse vorgesehen. Die Zeichnungsfrist beginnt am 14. März und endet für Privatpersonen am 21. März bzw. für institutionelle Kunden am 22. März. Die Preisspanne wurde auf 30,00 bis 36,00 Euro je Aktie festgelegt, was eine Bewertung des vollständigen Unternehmens in einer Bandbreite zwischen 6,0 Mrd. und 7,2 Mrd. Euro widerspiegeln würde.

Als Ankeraktionär konnte bereits der japanische Lebensversicherungskonzern Nippon Life Insurance Company gewonnen werden, der im Rahmen des Börsengangs einen Anteil von 5 Prozent an der DWS zum Platzierungspreis übernehmen wird.

Bei vollständiger Ausübung aller Zusatzoptionen läge der Streubesitz nach dem Börsengang bei 25 Prozent und der Bruttoerlös abhängig vom finalen Angebotspreis zwischen 1,5 Mrd. und 1,8 Mrd. Euro.

Die DWS wirbt um Investoren mit einer auf mittlere Frist geplanten Ausschüttungsquote von 65 bis 75 Prozent der Gewinne. Nach einem Wachstum von 2,8 Prozent der verwalteten Vermögenswerte (Assets under Management, AuM) in den ersten neun Monaten 2017 plant das Unternehmen mit einem jährlichen Wachstum in einer Bandbreite von 3 bis 5 Prozent in der mittelfristigen Perspektive. Eine durchschnittliche Marge für das Management der Vermögenswerte von mind. 30 Bp auf das verwaltete Vermögen soll erwirtschaftet werden, was auch dem Durchschnitt der letzten Jahre entsprach. Die Kostenquote, die nach drei Quartalen 2017 68 Prozent betrug, wird mittelfristig bei weniger als 65 Prozent erwartet.

Im Vergleich mit den ursprünglich erwarteten Eckdaten der Emission von 25 Prozent der DWS zu einem Wert von ca. 2 Mrd. Euro müssten Abschläge hingenommen werden, konstatierte NordLB-Analyst Michael Seufert in einer Studie von Dienstag. Neben der volatileren Marktsituation dürfte auch die Wahl der Rechtsform als Kommanditgesellschaft auf Aktien Druck auf die Platzierung ausgeübt haben.

Darüber hinaus blicke der Markt mit einer gewissen Skepsis auf die Planzahlen der DWS, da sie als eigenständige Organisationseinheit keine belastbare Langfristhistorie biete. Dennoch erwarte er eine erfolgreiche Platzierung der Anteile, so Seufert. Für die Aktien der DWS gibt die NordLB aktuell keine Empfehlung ab. Das Rating für die Deutsche Bank bleibt „Halten“; das Kursziel senken die Analysten aufgrund der Stimmungseintrübung für Banken auf 14,00 Euro.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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