Analysteneinschätzung
18:23 Uhr, 17.03.2016

Deutsche Bank: Kein positiver Newsflow zu erwarten

Die DZ Bank die Aktie der Deutschen Bank nach einer Investorenveranstaltung von „Kaufen" auf „Halten""abgestuft, aber den fairen Wert auf 18 Euro belassen.

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  • Deutsche Bank AG
    ISIN: DE0005140008Kopiert
    Kursstand: 16,900 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank die Aktie der Deutschen Bank nach einer Investorenveranstaltung von „Kaufen" auf „Halten""abgestuft, aber den fairen Wert auf 18 Euro belassen.

Auf einer Investorenveranstaltung habe Vorstandschef John Cryan angedeutet, dass dieses Jahr kein profitables Jahr sein werde und die Bank vielleicht einen kleinen Gewinn oder einen kleinen Verlust für das Jahr 2016 ausweisen werde, schreibt Analyst Christian Koch in einer Studie vom Donnerstag. Derzeit liege der Konsens für das Ergebnis ja Aktie bei 0,34 Euro, weshalb er mit einer Erosion der Schätzungen rechne.

Zudem beabsichtige die Bank einige größere Rechtsstreitigkeiten in den nächsten Quartalen beizulegen. Dabei handele es sich insbesondere um den missbräuchlichen Verkauf von Hypothekenkrediten (RMBS) und die Untersuchung bezüglich möglicher Sanktions-/ Geldwäscheverstöße in Russland (Transaktionsvolumen rund 10 Mrd. Euro).

Für den missbräuchlichen Verkauf von Hypothekenkrediten entrichtete die Bank bereits im Dezember 2013 eine Strafzahlung von 1,4 Mrd. Euro an die FHFA. Eine Einigung mit dem US Justizministerium steht noch aus. Basierend auf den Strafzahlungen der Wettbewerber rechnet Koch mit einer Zahlung von 3,5 bis 4,5 Mrd. Euro, wobei die Schätzung einer erheblichen Unsicherheit unterliege. Zum Ende des Jahres 2015 hätten die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten insgesamt 5,5 Mrd. Euro betragen, was seines Erachtens vor diesem Hintergrund nicht ausreichen werde.

Im derzeitigen Marktumfeld erscheine der geplante Börsengang der Postbank zu einem angemessen Preis, der nach Erachten der DZ Bank unterhalb des Buchwertes liege, nicht möglich. Für das erste Quartal 2016 rechne er mit schwachen Erträgen im Investment Banking und im Wertpapierhandelsgeschäft. Dies sei insbesondere mit einer geringeren Kundenaktivität, der hohen Volatilität und Bewertungsverlusten zu begründen.

Vor dem Hintergrund der voraussichtlich schwachen Erträge im Investment Banking und der weiterhin hohen Unsicherheit bezüglich der Rechtsrisiken, welche hohe Belastungen zur Folge haben können, sei derzeit kein positiver Newsflow zu erwarten. Aus diesem Grunde ändere er das Anlageurteil auf „Halten“ (zuvor: Kaufen). Die Kapitalausstattung beurteile er als ausreichend und erachte daher eine Kapitalerhöhung der Bank derzeit als unwahrscheinlich.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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