Deutsche Bank: Fusion mit Commerzbank wenig wahrscheinlich

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Das Analysehaus Independent Research bewertet die Aktie der Deutschen Bank weiterhin mit Verkaufen (Kursziel: 12,00 Euro (Sum-of-the- parts-Modell)).

Wie mehrere Zeitungen berichten, sollen die Deutsche Bank und die Commerzbank über einen Zusammenschluss gesprochen haben, allerdings soll es zu keinen Verhandlungen gekommen sein. Auf der Branchenkonferenz "Banken im Umbruch" hat sich der Deutsche Bank-CEO Cryan zwar für eine Konsolidierung im Bankensektor, insbesondere in Deutschland stark gemacht, die Deutsche Bank will sich aber vorerst daran nicht beteiligen.

Das überrasche nicht, da sich die Bank gegenwärtig ohnehin in einem Restrukturierungsprozess befinde und noch immer mit erheblichen Rechtsrisiken konfrontiert sei, schreibt Analyst Markus Rießelmann in einer Studie von Donnerstag. Das Branchenumfeld sei sowohl von regulatorischer Seite (Basel III, IV) als auch marktseitig (globales Niedrigzinsumfeld, Fintechs, überdurchschnittliche Bankendichte in Deutschland, Dreisäulen-Bankensektor in Deutschland) von großen Herausforderungen geprägt, was die Profitabilität und Rentabilität belaste. Die Deutsche Bank sei davon im besonderen Maße betroffen, da sie circa die Hälfte ihrer Erträge aus dem Zinsgeschäft generiere und eine hohe Abhängigkeit vom Deutschland-Geschäft aufweise.

Die Deutsche Bank-Aktie habe in den letzten Tagen von relativ falkischen Äußerungen der Fed sowie der Fusionsfantasie profitiert. Ob sich das Niedrigzinsumfeld tatsächlich als Katalysator für eine umfassende Branchenkonsolidierung, insbesondere in Deutschland erweise, bleibe abzuwarten, so Rießelmann.