Analysteneinschätzung
16:36 Uhr, 03.01.2017

Deutsche Bank: Einigung mit US-Behörden - Kapitalausstattung bleibt schwach

Independent Research bewertet die Aktie der Deutschen Bank bei gesenkten Gewinnschätzungen mit „Verkaufen“ und einem neuen Kursziel von 14,00 (alt: 12,00) Euro.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Bank AG
    ISIN: DE0005140008Kopiert
    Kursstand: 17,835 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Independent Research bewertet die Aktie der Deutschen Bank bei gesenkten Gewinnschätzungen mit „Verkaufen“ und einem neuen Kursziel von 14,00 (alt: 12,00) Euro.

Laut Unternehmensangaben vom 23. Dezember hat sich die Deutsche Bank mit dem US-Justizministerium grundsätzlich auf einen Vergleich in Bezug auf zivilrechtliche Ansprüche wegen der Herausgabe von hypothekengedeckten Wertpapieren und damit zusammenhängenden Verbriefungstransaktionen geeinigt.

Demnach hat sich die Deutsche Bank zur Zahlung einer Zivilbuße in Höhe von 3,1 Mrd. US-Dollar und darüber hinaus von 4,1 Mrd. US-Dollar an Erleichterungen für Verbraucher (Cosumer Relief; gestreckt über mindestens fünf Jahre) verpflichtet. Über die bisherigen Rückstellungen hinaus rechnet die Bank für das vierte Quartal 2016 durch die Zivilbuße mit einer Ergebnisbelastung von etwa 1,2 Mrd. US-Dollar (bisherige Analystenprognose: 0,9 Mrd. Euro).

Die Gesamtbelastung von 7,2 Mrd. US-Dollar liege damit deutlich unter der Strafandrohung des Ministeriums von 14 Mrd. US-Dollar und der Großteil (Consumer Relief) könne über mehrere Jahre „ergebnisschonend" gestreckt werden, schreibt Independent Research. Insgesamt entfalle durch die grundsätzliche Einigung die wesentliche Unsicherheit mit Blick auf die ausstehenden Rechtsstreitigkeiten. Allerdings bleibt die Kapitalausstattung — die harte Kernkapitalquote nach Basel III lag zum 30.09.2016 bei 11,1 Prozent — mit Blick auf die noch ausstehenden Rechtsstreitigkeiten (u.a. Geldwäscheaffäre in Russland), das herausfordernde Branchenumfeld (u.a. Basel IV) sowie die laufende Restrukturierung nach Ansicht der Experten schwach.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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