Kommentar
17:45 Uhr, 26.06.2020

DAX geht schwächer aus dem Handel - Wirecard bricht weiter ein

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Erwähnte Instrumente

  • Erste Kaufinteressenten für Wirecard-Teile
  • Uni Michigan-Konsumklima enttäuscht
  • US-Amerikaner werden ausgabefreudiger
  • EZB: Geldmenge steigt: Kreditvergabe zieht weiter an
  • ifo Beschäftigungsbarometer deutlich gestiegen
  • Fed ordnet strengeren Kapitalschutz an
  • CDC: Zehnmal mehr Corona-Infizierte in den USA
  • Wirecard: Sorge um Kreditkartengeschäft
  • Deutsche Bank besteht US-Stresstest
  • Wo steckt Wirecards Ex-Manager Marsalek?
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DAX

  • Der deutsche Aktienmarkt hat sich mit Verlusten ins Wochenende verabschiedet. Nachdem der DAX den größten Teil des Handelstages im Plus notiert hatte, gerieten die Kurse am Nachmittag doch wieder ins Rutschen. Das Börsenbarometer beendete den Xetra-Handel mit einem Minus vom 0,73 Prozent auf 12.089,39 Punkte. Vor allem die weitere Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie in den USA und die Tatsache, dass die US-Notenbank die Dividendenzahlungen von US-Banken begrenzt und Aktienrückkäufe vorübergehend verboten hatte, drückte auf die Stimmung. Erneut stark abwärts ging es mit den Aktien des Zahlungsdienstleisters Wirecard. Heute brachen die Aktien um weitere 63,74 Prozent ein und kosteten zuletzt nur noch 1,281 Euro. Zu ihren besten Zeiten hatten die Anteilsscheine von Wirecard zu einem Betrag von 199 Euro den Besitzer gewechselt.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Es gibt einen Tag nach der Insolvenz offenbar erste Interessenten, die Teile des Zahlungsabwicklers Wirecard übernehmen wollen. Darunter sind nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Privatinvestoren und Private-Equity-Fonds aber auch der Konkurrent Worldline. Werthaltig erscheine innerhalb des Wirecard-Konzerns offenbar das Geschäft mit europäischen Kunden, sofern diese nicht weiter abspringen, heißt es in dem FAZ-Bericht. Einige Kunden, darunter Visa und Mastercard überdenken bereits ihre Geschäftsbeziehungen mit den Münchnern.
  • Der Sportartikelhersteller Nike hat wegen der Corona-Pandemie im abgelaufenen Quartal (bis Ende Mai) einen Nettoverlust von 790 Mio. Dollar verzeichnet. Im Vorjahreszeitraum hatte Nike noch 989 Mio. Dollar verdient. Der Umsatz ging um 38 Prozent auf 6,3 Mrd. Dollar zurück, vor allem aufgrund der vorübergehenden Schließung zahlreicher Filialen weltweit. Das digitale Geschäft mit Online-Verkäufen legte zwar um 75 Prozent zu, das reichte jedoch nicht, um die Einbußen des Einzelhandels zu kompensieren. Die Quartalszahlen fielen deutlich schlechter aus, als von Analysten erwartet.
  • Die US-Investmentfirma Brain Capital übernimmt die insolvente Virgin Australia, die zweitgrößte australische Fluggesellschaft. Das Unternehmen stimmte heute dem Verkauf an Brain Capital zu. Über die Kaufsumme wurde zunächst nichts bekannt. Virgin Airline hatte im April mit rund 1.000 Beschäftigten Insolvenz angemeldet. Zuvor hatte es die Airline nicht geschafft, eine Staatshilfe in Höhe von 1,4 Mrd. Australischen Dollar zu bekommen.
  • Der weltgrößte Onlinehändler Amazon will einem Bericht von "The Information" zufolge das auf autonomes Fahren spezialisierte Start-up Zoox für mehr als eine Mrd. Dollar schlucken. Darauf habe man sich verständigt, hieß es unter Berufung auf Insider. Der Konzern hatte zuletzt seine Investitionen in den Autosektor verstärkt.
  • Apple schließt ab Freitag im US-Bundesstaat Florida sämtliche Stores, weil die Zahl der Corona-Infektionen dort wieder zunimmt. Insgesamt werden damit 32 Apple-Geschäfts in den USA nicht zugänglich sein. Der Konzern betreibt im ganzen Land insgesamt 271 Läden. Im März schlossen wegen der Pandemie bereits alle Geschäfte ihre Tore.
  • Die Suche nach dem engen Vertrauten des einstigen Wirecard-Chefs Markus Braun geht weiter. Nach Angaben philippinischer Behörden soll Jan Marsalek am Dienstag in das südostasiatische Land eingereist und am Mittwoch über den Flughafen Cebu weiter nach China geflogen sein. Dabei ist sich der Justizminister nicht sicher, ob der Gesuchte überhaupt den Flughafen verlassen hat. Die Videoaufzeichnungen des Flughafens zeigten nicht, dass Marsalek das Land verlassen habe, sagte Justizminister Menardo Guevarra dem Fernsehsender CNN Philippines. Der Manager war im Wirecard-Vorstand für das operative Tagesgeschäft zuständig und am vergangenen Montag fristlos entlassen worden. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen Marsalek wegen des Verdachts der Falschinformation des Finanzmarkt und der Bilanzfälschung.
  • Zur Rose Group übernimmt die Versand- und Diabetes-Aktivitäten der deutschen Apotal-Gruppe. Die Finanzierung soll aus vorhandenen Barmitteln sowie aus der Ausgabe von Aktien erfolgen. Der Abschluss wird im dritten Quartal 2020 erwartet.
  • Mit dem Glyphosat-Vergleich wird Bayer die größte Last aus dem Monsanto-Kauf los. Angesichts der Milliardenkosten muss CEO Werner Baumann nun operativ Boden gutmachen. „Es ist viel Geld, aber es ist leider notwendig, um die Rechtsthemen zu Ende zu bringen, anstatt damit in den nächsten Jahren weiter belastet zu sein", sagte Baumann dem „Handelsblatt „Wir können uns mit voller Kraft auf die vor uns liegenden Dinge konzentrieren. Jetzt wird wieder stärker sichtbar, wofür Bayer wirklich steht." Baumann betonte, dass er auch die Fallstricke des US-Rechtssystems für die Klagewelle verantwortlich macht.
  • Der Modekonzern Hennes & Mauritz (H&M) hat im zweiten Quartal einen Verlust vor Steuern von 6,48 Mrd. schwedischen Kronen (rund 869 Mio. EUR) nach einem Gewinn von SEK 5,93 Mrd. im Vorjahreszeitraum verbucht. H&M will in diesem Jahr nun weniger neue Geschäfte eröffnen als zuvor geplant.
  • Der Zahlungsabwickler Wirecard stehen vor neuen Problemen. Die Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard überdenken ihre Geschäftsbeziehungen, wie Bloomberg aus Insiderkreisen erfuhr. Einige Wirecard-Kunden seien bereits kontaktiert worden, um sie auf Veränderungen vorzubereiten. Wirecard hatte gestern einen Insolvenzantrag angekündigt. Die Aktien verloren an sechs Handelstagen bis zu 98 Prozent an Wert und verlieren bei aktuellem Stand im September ihren Platz im DAX. Finanzminister Olaf Scholz hat aufgrund des Wirecard-Skandals eine Reform der Finanzaufsicht angekündigt. „Auch hier müssen die Strukturen durchleuchtet, mögliche Fehler rasch identifiziert und sofort abgestellt werden", sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend in Berlin. „Die BaFin muss künftig in der Lage sein, Sonderprüfungen möglichst kurzfristig, schnell und effizient durchführen zu können”, so Scholz weiter. Der Londoner Hedgefonds-Manager Christopher Hohn warnte frühzeitig vor Wirecard und setzte auf fallende Kurse beim Finanzdienstleister - und gewann viel Geld, wie u. a. die Börsen-Zeitung berichtet. Eine Wirecard-Sanierung hält er für unmöglich. „Wirecard ist nicht mehr zu retten“. Die Firma habe keinen Geschäftsbereich, der für eine Übernahme interessant wäre. Kunden könnten einfach den Anbieter wechseln, da die Technologie nicht einzigartig sei. Hohn kritisiert, dass die deutschen Behörden der Firma nicht umgehend die Lizenz als Bank und Zahlungsdienstleister entzogen haben.
  • Die Deutsche Bank besteht zum zweiten Mal in Folge den Stresstest der US-Notenbank Federal Reserve. In der Vergangenheit hatte die Fed bei der Deutschen Bank, aber auch bei anderen ausländischen Instituten Mängel im sog. qualitativen Teil des Tests festgestellt. Die US-Chefin des größten deutschen Geldhauses, Christiana Riley, und Konzernchef Christian Sewing in einem Memo an die Mitarbeiter. „Dies ist ein gute Nachricht und ein wichtiger Schritt nach vorn. Es ist ein weiterer Beleg dafür, dass wir mit der Transformation unserer Bank wie geplant vorankommen." Sewing hatte im Juli 2019 eine grundlegende Neuaufstellung des Konzerns auf den Weg gebracht: Weltweit werden Tausende Jobs gestrichen, das Investmentbanking wurde gestutzt, das US-Geschäft neu aufgestellt. „Wir werden in unseren Anstrengungen nicht nachlassen", so die beiden Manager. Die Fed für alle anderen Töchter von ausländischen Banken wie Credit Suisse und UBS ebenfalls den Daumen. Insgesamt seien alle 33 getesteten Finanzinstitute ausreichend kapitalisiert, hieß es.
  • Der Immobilienkonzern Vonovia steigt in den niederländischen Markt eine und hat dafür Anteile am dortigen Immobilieninvestor Vesteda Residential Fund erworben. Mit einer Beteiligung von 2,6 Prozent mache man den ersten Schritt in den niederländischen Wohnimmobilienmarkt, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
  • Die Hornbach-Gruppe ist mit einem erheblichen Umsatz- und Gewinnanstieg in das Geschäftsjahr 2020/21 gestartet. Trotz vorübergehender Verkaufsbeschränkungen aufgrund der Coronakrise stieg der Konzernumsatz im ersten Quartal (per Ende Mai) um 17,8 Prozent auf 1,577 Mrd. Euro. Im größten operativen Teilkonzern Hornbach Baumarkt wuchsen die Umsätze um 18,4 Prozent auf knapp 1,5 Mrd. Euro. Das um nicht-operative Ergebniseffekte bereinigte EBIT der Holding erhöhte sich um 78,4 Prozent auf 172,8 Mio. Euro. Das Ergebnis je Holding-Aktie lag nach drei Monaten bei 6,06 Euro (Vj. 3,15 Euro). Die Umsatz- und Ertragsprognose für das Gesamtjahr bleibt aufgrund der weiterhin bestehenden Risiken zunächst unverändert.
  • Die österreichische Finanzmarktaufsicht FMA hat Ermittlungen gegen das Management des Sensorikkonzerns AMS eingeleitet. Der Vorwurf: Mutmaßlich zweifelhafte Aktiengeschäfte bei der Übernahme des Lichtkonzerns Osram. „Wir gehen selbstverständlich allen Hinweisen wegen Gesetzesverstößen nach und ermitteln den Sachverhalt", sagte ein FMA-Sprecher laut Handelsblatt.
  • Die Lufthansa kann mit deutscher Staatshilfe weiterfliegen. Die Aktionäre stimmten am Donnerstag einer 20 prozentigen Kapitalbeteiligung des Bundes mit der erforderlichen Zweidrittel-Mehrheit zu und schafften damit die Voraussetzung für das 9 Mrd. Euro schwere Hilfspaket. Am Morgen zuvor hatte bereits die EU-Kommission dem Rettungsplan final zugestimmt.
  • Die niederländische KLM Royal Dutch Airlines hat sich einen Kredit in Höhe von 3,4 Mrd. Euro gesichert. Der Verwaltungsrat der Fluggesellschaft habe ein staatliches Unterstützungspaket akzeptiert, teilte KLM am Freitag mit. Damit wolle die Airline die Corona-Krise überwinden und sich auf die Zukunft vorbereiten, hieß es.

Konjunktur & Politik

  • Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg im Juni gegenüber dem Vormonat um 5,8 auf 78,1 Punkte, wie die Universität am Freitag auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung waren noch 78,9 Punkte ermittelt worden. Volkswirte hatten mit 79,2 Punkten gerechnet.
  • Die Ausgaben der US-Verbraucher haben sich im Mai erholt. Wie das Handelsministerium mitteilte, lagen die Konsumausgaben 8,2 Prozent höher als im Vormonat. Im April waren die Konsumausgaben noch um 12,6 Prozent gefallen. Die Einnahmen der privaten Haushalte gingen im Mai auf Monatssicht um 4,2 Prozent zurück, nachdem sie im April massiv um 10,8 Prozent gestiegen waren. Die heftigen Schwankungen gehen auf staatliche Unterstützungszahlungen in der Krise zurück. Die Inflation auf Verbraucherebene (Preisindex PCE) stieg um 0,5 Prozent zum Vorjahresmonat, nach 0,6 Prozent im April. Die Kernrate ohne Energie und Nahrungsmittel stagnierte auf 1,0 Prozent.
  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach eigenen Angaben bisher von den USA keine offizielle Erklärung der Beendigung der Zusammenarbeit erhalten. Die Entscheidung sei zwar angekündigt, ein formales Schreiben sei aber noch nicht eingetroffen, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
  • Die Fed hat bei ihrem jährlichen Stresstest zwar alle Institute bestehen lassen und stellte ein durchaus positives Zeugnis aus, machte aber Auflagen: Um die Kapitallage zu entlasten dürfen die größten Banken mindestens bis Ende des dritten Quartals keine Dividenden erhöhen oder eigene Aktien zurückkaufen.
  • Die Unternehmen in der Eurozone decken sich verstärkt mit Bankkrediten ein. Geldhäuser reichten im Mai 7,3 Prozent mehr Kredite an Firmen außerhalb des Finanzbereichs aus als ein Jahr zuvor, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag mitteilte. Im April hatte es bereits ein Plus von 6,6 Prozent gegeben. Die Geldmenge M3 wuchs im Mai um 8,9 Prozent. Volkswirte hatten nur mit einem Plus von 8,6 Prozent gerechnet. M3 umfasst Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen.
  • Die EU-Kommission hat laut dpa in der Wirecard-Affäre die europäische Finanzaufsicht ESMA hinzugezogen. Die Aufseher sollen den Zusammenbruch des Zahlungsdienstleisters und mögliche Versäumnisse der Aufsichtsbehörden genau prüfen. Bis 15. Juli soll ein vorläufiger Untersuchungsbericht vorliegen, wie aus einem Schreiben der Kommission an die ESMA hervorgeht.
  • Die Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben sich im Mai positiv auf die Umsatzentwicklung der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland ausgewirkt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg der nominale (nicht preisbereinigte) Umsatz im Mai saison- und kalenderbereinigt um 3,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der Umsatzrückgang der beiden Vormonate setzte sich somit nicht weiter fort.
  • Die große Mehrheit der Bürger in Deutschland (92 Prozent) spricht sich laut dem aktuellen ZDF-Politbarometer für eine schärfere Regulierung von Schlachtbetrieben aus, selbst wenn dadurch die Preise steigen. Allerdings glauben nur 55 Prozent der Befragten, dass die Bürger generell bereit sind, mehr Geld für Fleisch auszugeben.
  • Können wir angesichts der zuletzt stark steigenden Frühindikatoren nun doch mit einer schnellen V-förmigen Wirtschaftserholung rechnen? Diese Frage stellte die DZ Bank in einem aktuellen Marktkommentar und lieferte die Antwort gleich hinterher: Nein, denn es gebe einige Gründe, warum eine rasche Erholung der Realwirtschaft nicht abzusehen sei. So bedeute ein Einkaufsmanagerindex von 50 Punkten nicht, dass sich die Wirtschaft wieder im „Normalzustand" befindet. Und der starke Anstieg beim ifo Index beruhe vor allem auf den Erwartungen für die kommenden 6 Monate. „Die Erholung aus der Krise kann nur schrittweise erfolgen, und der Weg zurück zur wirtschaftlichen Normalität wird lang sein“.
  • EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte erneut, dass Staatsschulden auch wieder zurückgezahlt werden müssen. „Wenn die nächste Krise voranschreitet, werden wir ansonsten wieder über dasselbe Thema sprechen und die nächste Generation von Politikern wird uns sagen, dass „die Schulden noch zurückgezahlt werden müssen".
  • Die französischen Verbraucher sind im Juni mit der Aufhebung von Corona-Beschränkungen wieder etwas zuversichtlicher gewesen. In Frankreich ist das vom Statistikamt Insee erhobene Konsumklima im Juni um vier auf 97 Punkte gestiegen. Die mittleren Erwartungen von Analysten wurden überboten. Die Verbraucherstimmung habe sich erholt, liege aber noch unter dem längeren Durchschnittswert von 100 Punkten, kommentierte Insee.
  • Die deutsche Wirtschaft hat im vergangenen Jahr wieder größere Mengen des extrem klimaschädlichen Treibhausgases Schwefelhexafluorid bezogen. Von inländischen Gasehändlern erhielt sie 840 Tonnen des Stoffes, der stark zur Erderwärmung beiträgt, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das waren 7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
  • Die Importpreise waren im Mai um 7,0 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Veränderungsrate hatte im April gegenüber dem Vorjahr bei minus 7,4 Prozent gelegen, im März bei minus 5,5 Prozent. Gegenüber dem Vormonat April stiegen die Importpreise im Mai um 0,3 Prozent.
  • Die deutschen Unternehmen sind mit Blick auf die Beschäftigung nicht mehr ganz so pessimistisch. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im Juni auf 92,3 Punkte gestiegen, von 88,3 Punkten im Mai. Trotzdem werden Mitarbeiter entlassen. „Die negative Dynamik der Vormonate konnte jedoch etwas gebremst werden“, kommentierte das ifo Institut. Das Barometer ist in allen vier Sektoren teilweise stark gestiegen. Am deutlichsten fiel der Zuwachs erneut im Dienstleistungssektor aus. Hier wird die Mitarbeiterzahl tendenziell konstant bleiben. Gleiches gilt auch für den Bausektor. In der Industrie stehen die Zeichen hingegen weiter auf Entlassungen. Auch der Handel konnte sich von der Schließung noch nicht voll erholen. Auch hier wird laut ifo die Mitarbeiterzahl weiter sinken.
  • Die US-Notenbank Fed hat den heimischen Banken schärfere Auflagen für eine ausreichende Kapitalausstattung vorgeschrieben. Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen sind für die größten Banken mindestens bis Ende des dritten Quartals untersagt, wie die Fed mitteilte. Zwar hätten sich die Institute im Stresstest gut behauptet, doch eine Analyse der Belastungen durch die Corona-Pandemie habe Risiken offengelegt. Insgesamt sind aber alle 33 getesteten Finanzinstitute ausreichend kapitalisiert.
  • In den USA haben sich nach Schätzungen der US-Gesundheitsbehörde CDC rund zehnmal mehr Menschen mit dem Coronavirus infiziert als bislang bekannt. „Für jeden Fall, den wir verzeichnet haben, gab es wahrscheinlich zehn weitere Infektionen", sagte CDC-Direktor Redfield. Das sei vor allem auf asymptomatische Infektionen zurückzuführen. Die Behörde gibt derzeit für die USA mehr als 2.3 Mio. bekannte Corona-Infektionen an.

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