Dem Ölmarkt droht einmal mehr Ungemach
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- Brent Crude ÖlKursstand: 73,76200 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
New York/ London (Godmode-Trader.de) - Am Mittwoch traf am Ölmarkt eine Meldung ein, derzufolge es zu einem Kompromiss im Streit um künftige Fördermengen gekommen ist. Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate wollten das Patt auflösen, das die OPEC+ daran hindere, die wachsende Nachfrage nach zusätzlichen Barrel zu befriedigen, meldete Reuters. Damit könnten die beiden Ölländer den den Weg für eine Verlängerung des aktuellen Förderquoten-Vertrages OPEC+ bis Ende 2022 freimachen. Gleichzeitig bemühten sich auch andere OPEC+-Mitglieder um bessere Bedingungen, um Missstände zu beseitigen. Der Irak strebe ebenfalls eine höhere Basisproduktion an, so ein Bericht von Bloomberg.
Das Energieministerium der VAE dementierte allerdings umgehend eine Einigung mit den Saudis. Die Verhandlungen liefen noch, hieß es am Donnerstag. Der Ölpreis ging daraufhin auf Sinkflug. Die Sorte Brent gab bis Mittag mehr als drei Prozent ab und notierte zuletzt wieder unter der Marke von 74 Dollar je Barrel.
Gespräche über eine Lockerung der Förderbremse waren Anfang Juli gescheitert. Seither herrscht am Ölmarkt Unsicherheit, welche Förderquoten nun gelten und ob in Folge der steigenden Nachfrage ein Angebotsengpass droht oder doch eine Ölschwemme.
Die wirtschaftliche Erholung in Ländern wie den USA und China hat den Kraftstoffverbrauch im Laufe dieses Jahres erhöht und den Ölpreis um mehr als 50 Prozent nach oben getrieben. Die steigende Nachfrage, insbesondere während der Hauptreisezeit im Sommer in den USA, führte zu Warnungen über ein sich verstärkendes Angebotsdefizit, nachdem die Gespräche der OPEC+ über eine Produktionserhöhung gescheitert waren.
Zusätzlich zu Benzin treibt ein Boom bei langlebigen Gütern die Nachfrage nach Naphtha zur Herstellung von Kunststoffen sowie nach Diesel zur Stromversorgung an. Die Rohölvorräte in den USA sind laut dem jüngsten Bericht des US-Energieministeriums DoE die achte Woche in Folge gesunken. Die Vorräte am größten Lagerzentrum des Landes in Cushing, Oklahoma, fielen um 1,6 Mio. Barrel.
Zugleich wirft die anhaltende Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus einen Schatten auf die Öl-Nachfrageaussichten. Die täglichen Fälle in Indonesien übertrafen zuletzt die in Indien, und die bevölkerungsreichste Stadt Australiens, Sydney, verlängerte den Lockdown für zwei weitere Wochen. „Für den Ölmarkt braut sich neues Ungemach zusammen", sagte Stephen Brennock, Analyst bei PVM Oil Associates Ltd. der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Die Befürchtungen häufen sich, dass steigende Neuinfiziertenzahlen eine vollständige wirtschaftliche Erholung verzögern könnten". Dies wiederum stelle eine erhebliche Belastung für das kurz- bis mittelfristige Wachstum der Ölnachfrage dar.
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