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08:55 Uhr, 29.04.2014

DAX - Zurück in der Gewinnzone - Dt. Bank startet schwach ins neue Jahr

Der deutsche Leitindex Dax dürfte am Dienstag mit Gewinnen in eine geschäftige Sitzung starten. Auch die Berichtssaison nimmt an Fahrt auf.

Erwähnte Instrumente

DAX - Voller Terminkalender

Pickepackevoll zeigt sich der Terminkalender am heutigen Dienstag. Neben zahlreichen Zahlenvorlagen, u. a. von der Deutschen Bank und Infineon, stehen auch einige Konjunkturdaten auf der Agenda.

Vorbörslich zeigt sich der deutsche Leitindex freundlich. L&S taxiert den Dax zur Stunde um 0,82 % fester bei 9.526 Punkten. Die Vorgabe ist dabei positiv: Der Future auf den Dow Jones LEGT seit dem Xetra-Schluss am Vortag 0,25 % zu. In Tokio ist die Börse heute geschlossen.

Nach wie vor sorgt die Ukraine-Krise für Unterstützung am Ölmarkt. Das Fass Brent notiert aktuell 0,50 % höher bei 108,50 US-Dollar. Auch die US-Sorte WTI verteuert sich.

Zuletzt stand der Euro bei 1,3866 US-Dollar. Die EZB hat den Referenzkurs am Montagmittag auf 1,3861 US-Dollar festgesetzt. Im Verlauf dürften Inflationsdaten aus Deutschland sowie Wirtschaftsdaten aus der Eurozone am Devisenmarkt Beachtung finden.

Deutsche Bank startet schwach ins neue Jahr

Die Deutsche Bank muss im Auftaktquartal einen herben Gewinneinbruch verkraften. Das Vorsteuerergebnis ging gut 30 % auf 1,7 Mrd. Euro zurück, unterm Strich blieben 1,1 Mrd. Euro stehen, ein Drittel weniger als vor einem Jahr. Analysten hatten mit dem Rückprall gerechnet.

Die harte Kernkapitalquote ist per Ende März auf 9,5 % (Ende 2013: 9,7 %) gesunken. Das Ziel, in einem Jahr über einen Wert von 10 % zu kommen, wurde bestätigt. Dafür wird nach Angaben des Vorstands keine Kapitalerhöhung benötigt.

Infineon zeigt sich optimistisch

Der Chiphersteller Infineon übertrifft mit einem Quartalsumsatz von 1,05 Mrd. Euro sowie einem Betriebsergebnis von 146 Mio. Euro die Erwartungen der Analysten. Der Vorstand rechnet nun für das Gesamtjahr, dass „mindestens“ das obere Ende der angepeilten Umsatz- und Renditespanne erreicht wird. „Die Nachfrage nimmt zu und die Auftragsbücher füllen sich weiter", sagte Infineon-Chef Ploss. Er hatte für dieses Geschäftsjahr (Ende September) bislang ein Umsatzwachstum von 7 bis 11 % und eine operative Umsatzrendite von 11 bis 14 % in Aussicht gestellt.

Deutsche Börse beflügelt durch Boom an den Aktienmärkten

Im ersten Quartal konnte die Deutsche Börse erstmals seit langem wieder Zuwächse bei Umsatz und Gewinn einheimsen. Die Nettoerlöse legten um 6 % auf 514,2 Mio. Euro zu. Das ist der höchste Wert seit dem dritten Quartal 2011. Dazu trug auch bei, dass der Konzern rund drei Jahre nach der vereinbarten Übernahme nun erstmals die Leipziger Energiebörse EEX voll in seine Bilanz einrechnen konnte.

ABB verfehlt Erwartungen

Der Siemens-Rivale ABB verfehlt im ersten Quartal mit einem EBIT von 855 Mio. Dollar und einem Nettogewinn von 544 Mio. Dollar die Analystenschätzungen. Der Umsatz von 9,5 Mrd. Dollar lag ebenfalls unter den Erwartungen des Marktes. Ein laufendes Spar- und Umstrukturierungsprogramm soll nun forciert werden. So sind „rigorose Maßnahmen für Energietechniksysteme“ vorgesehen.

GfK-Konsumklima verharrt auf hohem Niveau

Wie die Marktforscher von GfK am Dienstag mitteilten, liegt der Indikator der Konsumlaune für Mai unverändert bei 8,5 Zählern. Zuletzt lag der Indikator im Jahr 2007 höher. Während die Einkommenserwartungen auf ein neues Rekordhoch kletterten, gab die Anschaffungsneigung nach. Auch die Konjunkturerwartungen müssen Einbußen hinnehmen.

Aixtron schreibt weiter rote Zahlen

Der Spezialanlagenbauer Aixtron ist zu Jahresbeginn in den roten Zahlen geblieben. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) belief sich auf 10,9 Mio. Euro, nach minus 76,3 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich lag das Defizit bei 11,8 Mio. Euro (VJ -76,0 Mio.).

Sanofi muss starkem Euro Tribut zollen

Sanofi trifft im ersten Quartal mit einem bereinigten Nettogewinn von 1,55 Mrd. Euro (-3,2 %) in etwa die Analystenschätzungen von 1,57 Mrd. Euro. Der Umsatz fiel wegen des starken Euros auf 7,84 Mrd. Euro (-2,7 %) zurück.

Nokia zeigt sich großzügig

Nokia will den Großteil der Einnahmen aus dem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft an die Aktionäre ausschütten. Über eine Sonderausschüttung, reguläre Dividenden und einen Aktienrückkauf sollen den Anteilseignern insgesamt 3,05 Mrd. Euro zufließen.

MorphoSys verdient weniger

In den ersten drei Monaten ist der Überschuss des Biotechunternehmens Morphosys auf 1,1 Mio. Euro gefallen, wie der Antikörper-Spezialist am Dienstag mitteilte. Vor einem Jahr hatte Morphosys wegen des Verkaufs einer Sparte noch 7,9 Mio. Euro verdient. Wegen geringerer Lizenzerlöse von Pharmapartnern sank der Umsatz um 6 % auf 15,9 Mio. Euro.

SGL Carbon kommt nicht vom Fleck

SGL Carbon kämpft weiter mit einer schwachen Nachfrage im Stammgeschäft mit Graphitelektroden. Konzernweit brach der Umsatz im 1. Quartal um 15 % auf 336,3 Mio. Euro ein, Unter dem Strich stand erwartungsgemäß erneut ein Verlust. Der Fehlbetrag lag bei 22,8 Millionen Euro.

MTU Aero Engines bleibt auf Kurs

Während das Wartungsgeschäft weniger Umsatz und Gewinn abwarf, legten Umsatz und operatives Ergebnis im ersten Quartal bei MTU um jeweils 0,8 % zu. Vor allem die Triebwerke für die A320-Mittelstreckenflieger von Airbus, die doppelstöckige A380 sowie Boeings "Dreamliner" und den modernisierten Jumbo 747-8 hielten den Umsatz oben.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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