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12:39 Uhr, 03.12.2014

DAX: Unsicherheit nimmt vor EZB-Sitzung wieder zu

Der deutsche Aktienmarkt tritt nach den Einkaufsmanagerdaten praktisch auf der Stelle. Der Index für die Eurozone für November fiel insgesamt etwas schwächer als erwartet aus.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Der Ausflug über die 10.000-Punkte-Marke am gestrigen Dienstag war nur von kurzer Dauer - der Dax handelt wieder deutlich unterhalb der runden Marke. Zuletzt stand das Börsenbarometer bei 9.954 Punkten (0,20 %). Dies dürfte im Vorfeld der morgen anstehenden EZB-Sitzung wohl auch so bleiben. Die Unsicherheit, ob sich die Hoffnungen an die EZB erfüllen, nimmt wieder zu.

Thema des Tages

Das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor in der Eurozone hat sich im November noch stärker als zunächst ausgewiesen verschlechtert. Wie das Forschungsinstitut Markit auf Grundlage finaler Daten mitteilte, gab der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im November von 52,3 Punkten im Oktober auf 51,1 Punkte nach. Dies ist der vierte Rückgang in Folge. In der Schnellschätzung war noch ein Wert von 51,4 Punkten ermittelt worden. „Die Umfragedaten legen nahe, dass die Region im vierten Quartal möglicherweise lediglich ein Wachstum von 0,1 Prozent verzeichnen wird“, sagte Chris Williamson, Chef-Ökonom von Markit. „Diese annähernde Stagnation könnte sich im neuen Jahr in einen Rückgang verwandeln, sofern die Nachfrage sich nicht erholt.“

In beiden führenden Volkswirtschaften des Euroraums, Deutschland und Frankreich, verdüsterten sich die Aussichten. Die Spekulationen auf weitere expansive Maßnahmen der Europäischen Zentralbank blieben nach den Zahlen tendenziell erhalten. „Per saldo werden die konjunkturellen Sorgenfalten wohl nicht geglättet, und die EZB dürfte bei der morgigen Ratssitzung auf die schwache wirtschaftliche Dynamik verweisen“, kommentierte die Helaba.

Aktien im Blick

Evotec springen um 15,23 % an. Die Aussicht auf eine Zusammenarbeit des mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi lockt zahlreiche Käufer an.

Infineon legen nach einem positiven Ausblick des US-Halbleiterunternehmens Microchip Technology um 2,23 % zu.

Salzgitter erholen sich nach den gestrigen Abschlägen um 4,86 %.

Konjunktur

Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind im Oktober laut Eurostat um 0,4 % zum Vormonat angestiegen. Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 0,5 % gerechnet.

Frankreich will das Haushaltsdefizit bis zum Jahr 2017 „weit unter 3 Prozent“ drücken, wie Finanzminister Michel Sapin am Vormittag in Paris ankündigte.

Der Munich Re-Chef von Bomhard hat vor einer neuen Finanzkrise gewarnt. „Die Einschätzung der Risiken, denen wir uns ausgesetzt sehen, ist in meinen Augen zu wohlwollend. Die Lage ist viel ernster, als viele glauben“, sagte er der FAZ.

Währungen

Der US-Dollar legt am Mittwoch gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des britischen Pfunds) zu, wobei der Greenback von der Erwartung profitiert, dass die heute zur Veröffentlichung anstehenden Wirtschaftsdaten eine Leitzinserhöhung im kommenden Jahr unterstützen werden. EUR/USD hat vor dem morgigen Zinsentscheid der EZB mit bislang 1,2321 im Tief ein frisches Zweijahrestief erreicht. USD/JPY kletterte auf ein frisches Siebenjahreshoch bei 119,48.

USD/CHF notierte trotz eines überraschend starken schweizerischen Wirtschaftswachstums bislang bei 0,9763 im Hoch – ein 18-Monatshoch. AUD/USD erreichte nach Veröffentlichung einem schwachen australischen BIP bei 0,8385 ein frisches Vierjahrestief.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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