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08:55 Uhr, 05.05.2014

DAX: Schwächerer Auftakt - Berlin: Rentenreform steht massiv in der Kritik

Der deutsche Leitindex wird zum Wochenbeginn schwächer erwartet. Der Markt hat sich wieder in den "Risk on"-Modus begeben.

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DAX - Neue, alte Belastungen

Am heutigen Montag sind leichte Nachwirkungen des überraschend positiven US-Arbeitsmarktberichts vom vergangenen Freitag sichtbar. Die US-Wirtschaft hat im April deutlich mehr Stellen geschaffen als von Experten erwartet worden war, die Arbeitslosenquote sank um 0,4 Prozentpunkte auf 6,3 % (Prognose: 6,6 %).

Mit der weiteren Entspannung am Arbeitsmarkt geht aber einher, dass die US-Notenbank aller Voraussicht nach ihre monatlichen, milliardenschweren Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur weiter sukzessive zurückfahren wird. Die Wall Street ging am Freitag dementsprechend mit leichten Abschlägen ins Wochenende, der Leitindex Dow Jones verlor 0,28 %. In Tokio blieb die Börse an diesem Montag geschlossen.

Am Finanzmarkt dürfte zudem weiterhin die Lage in der Ukraine besonders beobachtet werden. Schon am Freitag hatte die wieder verschärfte Krise die Stimmung belastet. Darüber hinaus kommen aus China erneut schwächere Daten. Der Einkaufsmanager-Index von der HSBC für das Verarbeitende Gewerbe mit 48,1 Zählern erneut deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten gelegen. Der SSE Composite in China verliert 0,5 Prozent. Der Dax dürfte sich diesen Vorzeichen nicht entziehen und zunächst tiefer starten. Der Broker L&S taxiert den Leitindex vorbörslich mit 0,23 % bei 9,534 Punkten im Minus.

Der Euro zeigt sich zu Wochenbeginn gegenüber dem US-Dollar stabil, aktuell notiert die Gemeinschaftswährung bei 1,3876 US-Dollar. An Konjunkturdaten steht der ISM-Index für die US-Dienstleister im Mittelpunkt. Auch das Markit-Institut veröffentlicht seinen Dienste-Index für die USA. In Europa wird die Europäische Kommission ihre Frühjahresprognose veröffentlichen.

Rentenreform steht weiter massiv in der Kritik

Vor einer Expertenanhörung im Bundestag zur Rentenreform wird wieder über Teile des Vorhabens diskutiert. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD, Stegner, wies Äußerungen aus der Union zurück, wonach eine Frühverrentungswelle drohe. Wenn das Paket Mängel habe, dann nicht bei der Rente mit 63, sondern bei der Mütterrente, sagte Stegner der "Passauer Neuen Presse".

Nach einem Bericht des „Handelsblatts“ lassen die meisten Experten am Reformpaket von Arbeitsministerin Nahles (SPD) kein gutes Haar. Die Rentenreform sei nicht gerecht. Mit den Reformkosten von 160 Mrd. Euro bis 2030 würden die Erfolge der bisherigen Rentenpolitik verspielt und verheerende Anreize für eine Frühverrentungswelle gesetzt, heißt es.

Portugal will keine weiteren Kredite beantragen

Portugal wird nach dem Ausstieg aus dem EU-Rettungsprogramm keine weiteren Kredite beantragen. Das beschloss die Regierung von Ministerpräsident Passos Coelho am Sonntag. Bundesfinanzminister Schäuble begrüßte die Entscheidung. Es zeige sich erneut, dass der gemeinsam eingeschlagene Weg der Richtige sei, erklärte er in Berlin.

Wincor Nixdorf leidet unter der Währungsschwäche in den Schwellenländern

Wincor Nixdorf hat im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2013/2014 einen Umsatzrückgang um 3 % auf 1,2 Mrd. Euro verzeichnet. Beim operativen Betriebsergebnis gelang ein Plus von 3 % auf 68 Mio. Euro. Der Nettogewinn nach Anteilen Dritter beträgt 45 Mio. Euro (VJ: 44 Mio.).

Wacker Chemie mit Gewinnsprung

Wacker Chemie hat im ersten Quartal seinen Überschuss von 5,1 auf 64,2 Mio. Euro steigern können. Dabei profitierte Wacker auch von hohen Sonderzahlungen im Zusammenhang mit der Auflösung von Verträgen für Solarsilizium. Der Umsatz belief sich auf 1,157 Mrd. Euro, nach 1,07 im gleichen Vorjahresquartal.

Siemens mach von sich reden

Laut einem Bericht des „Spiegels“ sollen im Hause Siemens einige Aufsichtsräte den geplanten Einstieg bei Alstom skeptisch sehen. „Für uns geht die Welt nicht unter, wenn wir den Zuschlag nicht bekommen“, heißt es. Zudem berichtet Bloomberg, dass der Konzern unmittelbar vor dem Verkauf seines Geschäftes mit Post- und Gepäcksortieranlagen an den US-Finanzinvestor Wilbur Ross steht.

Merck bringt Übernahme von AZ Electronic zum Abschluss

Die Darmstädter Merck KGaA schließt die Übernahme der britischen AZ Electronic ab. Es wurden 81,3 % der Aktien angedient. Damit wurde die Mindestannahmequote von 75 % erreicht. Mit der rund zwei Milliarden Euro teuren Übernahme des Herstellers von Hightech-Materialien für die Elektronikindustrie verstärkt Merck das Geschäft mit der Elektroindustrie.

Fuchs Petrolub steigert Gewinn

Der Schmierstoff-Hersteller Fuchs Petrolub hat im 1. Quartal seinen Gewinn auf 52,8 nach 51,6 Mio. Euro im Vorjahr gesteigert. Der Umsatz ging zugleich um 3,3 % auf 456,8 Mio. Euro nach oben. Ohne negative Wechselkurseffekte hätte das Plus mehr als 7 % betragen.

Panasonic steigert Wirkungsgrad von Solarzellen auf neuen Weltrekord

Der japanische Hightech-Konzern Panasonic hat den Wirkungsgrad von Solarzellen auf den neuen Weltrekord von 25,6 % gesteigert. Im Labor werden zwar inzwischen deutlich höhere Werte von über 40 % erreicht, entsprechende Produkte sind jedoch noch nicht marktreif.

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  • chhunly
    chhunly

    Hallo, ich schreibe gerade an meiner Bachelor-Arbeit, in der ich den deutschen Kapitalmarkt aus Sicht der Privatanleger untersuche. Deshalb führe ich empirische Untersuchungen mittels eines kurzen Formulars durch, das nur aus 7 Fragen besteht. Danke jedem "Freiwilligem" für die Teilnahme :-)

    Hier geht es zum kurzen Formular:

    http://goo.gl/IGwAZF

    Alle Angaben sind anonym und können auch auf KEINE IP zurückverfolgt werden.

    09:46 Uhr, 05.05. 2014

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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