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08:55 Uhr, 07.04.2014

DAX: Rücksetzer - EZB spielt Programm zum Ankauf von Staatsanleihen durch

Der deutsche Leitindex Dax dürfte im Sog schwacher US-Märkte deutlich tiefer in die neue Woche starten. In Asien wurden am Morgen bereits heftige Kursverluste verzeichnet.

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DAX - Die 10.000er Marke in dieser Woche wieder im Visier

Der Dax ist in der vergangenen Woche weiter gestiegen, er schloss am Freitag bei 9.695 Punkten (+0,70 %). Die deutsche Wirtschaft hatte positive Signale gesendet, das sorgte für rege Kauflaune. Einige Marktbeobachter sehen nun gar die 10.000-Punkte-Marke wieder in Sichtweite.

Doch dürfte die neue Woche am deutschen Aktienmarkt zunächst deutlich schwächer beginnen. Grund sind verhaltene Vorgaben vom US-Markt. Am Freitag zog ein verlustreicher Technologiesektor die Wall Street in die Trübnis. Die deutlichsten Verluste fuhr der Nasdaq 100 mit -2,70 % ein. Das war der größte Tagesverlust seit November 2011. Vor allem Biotechnologiewerte trafen erneut kräftige Verluste. Es gebe etwas Nervosität im Biotech-Bereich wegen hoher Bewertungen, sagte ein Fondsmanager. Die Stimmung am Markt sei gekippt. Anleger trennten sich von zuletzt erfolgreichen Titeln wie Facebook oder Netflix.

Heute dürfte der Dax mit diesen Vorzeichen im Rücken erst einmal spürbar tiefer starten. L&S taxiert den Index vorbörslich mit 1,34 % bei 9.566 Punkten dick im roten Bereich.

Der Euro steht etwas schwächer bei 1,3698 US-Dollar. Etwas belastend wirkt ein Bericht der FAZ, demzufolge die Europäische Zentralbank ein Programm zum Ankauf von Staatsanleihen aller Euro-Staaten getestet hat: Die Simulationen seien mit einem Volumen von 1000 Milliarden Euro Ankäufen innerhalb eines Jahres gerechnet worden, also gut 80 Mrd. Euro im Monat. Die Ergebnisse der Berechnungen klafften jedoch weit auseinander. In der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ hat Deutsche-Bank-Co-Chef Fitschen ein entsprechendes Anleihekaufprogramm begrüßt, sollte die Inflation weiter so niedrig bleiben.

Die Aussicht auf eine höhere Ölproduktion Libyens belasten den Brent-Ölpreis. Die Blockade von Ölhäfen im Osten des Landes soll nach Angaben der Rebellen vorläufig beendet werden. Brent notiert aktuell um 0,69 % schwächer bei 105,80 US-Dollar.

Juncker will keine Eurobonds zum jetzigen Zeitpunkt

Jean-Claude Juncker, Spitzenkandidat der Konservativen für die Europawahl, hat Eurobonds und damit einer Vergemeinschaftung von Schulden vorerst eine Absage erteilt. „Eurobonds sind keine Antwort auf die kurzfristige Problemstellung durch die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise", sagte er der „Passauer Neuen Presse“. Juncker zufolge machen Eurobonds erst in zehn, 15, 20 Jahren Sinn, „wenn wir zu einer stärkeren Koordinierung und Harmonisierung der Wirtschafts- und Fiskalpolitik in Europa gekommen sind“, so der Luxemburger.

Bei K+S profitiert vom harten US-Winter

Trotz des milden Winters in Europa liefen die Geschäfte bei K+S mit Streusalz gut. „Wir haben deutlich mehr Auftausalz abgesetzt als im Winter zuvor“, sagte Vorstandsmitglied Roberts der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Grund sei der lang und schneereiche Winter in den USA.

SLM Solutions strebt an die Börse

Der 3D-Druck-Anbieter SLM Solutions bereitet einen Börsengang im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse vor. Das IPO ist noch in diesem Jahr geplant.

Fusion bei Zementherstellern: Neuer Branchenriese

Die beiden weltgrößten Zementhersteller Lafarge und Holcim haben sich am Wochenende auf die Konditionen einer Fusion „unter Gleichen“ geeinigt. Sie soll im Sommer 2015 abgeschlossen sein. Holcim bietet eine eigene Aktie für 1 Lafarge-Aktie. Es werden Synergien in Höhe von 1,4 Mrd. Euro gesehen. Damit entsteht ein neuer Branchenriese mit einem Gesamtumsatz von 32 Mrd. Euro und einem Ebitda von 6,5 Mrd. Euro.

Air Berlin: Neue Passagierzahlen etwas schwächer

Air Berlin: Die Zahl der Passagiere ist im März um 4,4 % auf knapp 2,3 Mio. gesunken. Die Auslastung der Flugzeuge verschlechterte sich um 3,6 Prozentpunkte auf 84,1 %. Im Vorjahr fielen die Osterferien jedoch in den März.

Henkel wird ex Dividende gehandelt

Henkel wird heute exDividende gehandelt. Die Ausschüttung beträgt 1,22 Euro je Vorzugsaktie und 1,20 Euro je Stammaktie.

TAG Immobilien zeigt sich großzügig

Der Immobilienkonzern TAG Immobilien will seinen Aktionären für 2014 mehr Dividende zahlen. „Wir schütten ungefähr drei Viertel des Gewinns aus", kündigte Vorstandschef Elgeti in der „Euro am Sonntag““ an. Gemessen am Gewinn-Ziel von 90 Mio. Euro läge die Ausschüttung bei etwas mehr als 50 Cent pro Aktie.

Deutsche Industrie befürchtet Abwanderung von Unternehmen

Der Industrieverband BDI hat vor einer Abwanderung von Unternehmen im Zuge der Energiewende gewarnt. „Für einen Erfolg der Energiewende ist entscheidend, dass die Energiekosten auf international wettbewerbsfähigem Niveau bleiben“, so BDI-Präsident Grillo. Sonst drohe eine schleichende Abwanderung der energieintensiven Industrie.

Deutsche Firmen produzieren mehr

Deutschland: Erzeugung im Produzierenden Gewerbe im Februar +0,4 %. Erwartet wurden +0,3 %, nach revidiert +0,7 % (+0,8 %) im Vormonat.

BMW bleibt zuversichtlich

Der bayerische Autobauer BMW hat seine Absatzprognose von weltweit zwei Millionen Fahrzeugen in diesem Jahr bekräftigt. „Wir werden dieses Absatzziel nicht 2016, sondern aller Voraussicht nach schon 2014 überschreiten - vorausgesetzt, es gibt keine politischen Krisen, die sich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken“, sagte BMW-Vorstandschef Reithofer der „Automobilwoche“.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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