DAX: Geopolitische Risiken trüben das Sentiment - Ölpreis auf Neunmonatshoch
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der deutsche Aktienmarkt präsentiert sich zu Wochenbeginn schwächer. Gegen Mittag liegt der Dax 0,23 % tiefer bei 9.890 Punkten. Für Verunsicherung sorgt die grassierende Gewalt im Irak, die den Ölpreis auf dem höchsten Niveau seit neun Monaten hält. Aber auch die wieder in den Blickpunkt gerückte Ukraine-Krise steht einem ungetrübten Handel im Weg. Neue Impulse könnten am Nachmittag Konjunkturdaten aus den USA bringen.
Charttechnik
Der Comebackversuch der Käufer am Freitag Nachmittag wird heute durch leicht nachgebende Notierungen auf eine harte Probe gestellt. Die Käufer bemühen sich jedoch, die Unterstützung bei 9.866 Punkten zu halten. Um weiteres Aufwärtspotential frei zu machen, müsste der Index jedoch über knapp 9.900 Punkte ansteigen. Dies könnte zu einem Test von 9.945 Punkten führen, während ein nachhaltiger Rutsch unter 9.866 Punkte weitere Verkäufe in Richtung 9.830/800 Punkte nach sich ziehen könnte.
Thema des Tages
Der Ölpreis auf einem Neunmonatshoch - die Aktienmärkte in Besognis: Die geopolitischen Risiken haben über das Wochenende wieder zugenommen. So hat sich die Lage im Irak verschärft. Isis-Kämpfer und Armee lieferten sich in der Nähe von Bagdad weiter Gefechte. Es soll auf beiden Seiten zahlreiche Tote gegeben haben. Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge bereiten die USA wegen des Vormarsches der Miliz nun Gespräche mit dem Iran vor.
Zudem sorgt der eskalierende Preisstreit um russisches Gas zwischen Moskau und Kiew für Kopfzerbrechen. Die Ukraine bekommt russisches Gas ab sofort nur noch gegen Vorkasse. Das hat der Energiekonzern Gazprom angekündigt, nachdem die Gespräche zur Beilegung des Streits um unbezahlte Rechnungen und künftige Preise gescheitert waren. Der Konzern warnte Kiew zugleich davor, das für den Transit bestimmte Gas selbst zu nutzen. In diesem Fall könne es zu Engpässen in der EU kommen. Nach Einschätzung der Bundesregierung ist die Energieversorgung in Deutschland derzeit aber nicht gefährdet.
Aktien im Blick
RWE verlieren aktuell 1,31 %. Das Wirtschaftsministerium will den geplanten Verkauf der Öl- und Gastochter Dea an eine russische Firmengruppe prüfen.
Siemens und sein japanischer Partner Mitsubishi Heavy Industries wollen am Nachmittag ein Angebot für die Alstom-Energiesparte vorlegen. Siemens-Aktien stehen weiter im Blick (akt.: +0,18 %).
Nach Informationen des „Spiegel" plant die Deutsche Lufthansa unter dem Dach der Tochter Eurowings einen neuen Billigflieger neben Germanwings. Der Titel gibt leicht um 0,33 % ab.
Sky Deutschland profitierten von Übernahmehoffnungen und gewinnen 3,13 %.
Konjunktur
Die Inflation im Euroraum ist im Mai erwartungsgemäß weiter zurückgegangen. Die jährliche Inflationsrate fiel von 0,7 Prozent im Vormonat auf 0,5 Prozent, wie Eurostat nach endgültigen Daten mitteilte. Die Erstschätzung wurde bestätigt.
Die Bundesbank rechnet mit einer HVPI-Inflationsrate in Deutschland von 1,1 % im laufenden Jahr, 1,5 % im kommenden und 1,9 % im Jahr 2016.
Die deutsche Wirtschaft wird im dritten Quartal nach Einschätzung der Bundesbank wieder stärker wachsen als im zweiten Quartal.
Währungen
Während EUR/USD sich trotz der charttechnisch und fundamental belasteten Situation zu Wochenbeginn weiter über der 1,35er-Marke halten kann (im Tief bei 1,3511), ist GBP/USD am Montagmorgen über die 1,70er-Marke geklettert. Der stellvertretende Gouverneur der Bank of England hatte eine kommende erste Zinsanhebung als symbolischen Schritt begrüßt, der davon zeuge, dass man auf dem Weg zurück zur Normalität sei. In der Spitze notierte „Cable“ bei 1,7011 – ein Viereinhalbjahreshoch.
Der Yen ist im Zuge der von der Ukraine und dem Irak ausgehenden geopolitischen Risiken als „sicherer Hafen“ gefragt, was EUR/JPY ein Viermonatstief bei 137,68 beschert hat. USD/RUB legt nach dem unveränderten Zinsentscheid der russische Zentralbank zu und notierte bislang bei 34,6475 in der Spitze.
Rohstoffe
Die andauernden Kämpfe im Irak halten die Ölpreise auf erhöhtem Niveau. Am Montagmittag kostet ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 112,72 US-Dollar. Das waren 0,32 % mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI zur Lieferung im Juli stieg um 0,21 % auf 106,39 Dollar.
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