FREENET - Preisdruck nimmt zu, Dividende in Gefahr?
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- freenet AG - WKN: A0Z2ZZ - ISIN: DE000A0Z2ZZ5 - Kurs: 26,940 € (XETRA)
Das operative Ergebnis (EBITDA) legte um 1,3 % auf 130,8 Mio. EUR zu, blieb damit aber leicht hinter den Erwartungen des Marktes zurück (Konsens: 131,6 Mio. EUR). Positiv überraschte hingegen der Free Cashflow: Mit einem Anstieg um 8,5 % auf 83,2 Mio. EUR übertraf Freenet sowohl Konsens- als auch Analystenschätzungen deutlich.
Solide Entwicklung - ARPU unter Druck
Im Mobilfunkgeschäft zeigte sich erneut eine robuste Entwicklung bei den Kundenzahlen: Mit 77.000 neuen Vertragskunden im Quartal lag das Netto-Wachstum über dem Konsens (+39.200) und auch über dem Niveau der Vorquartale. Die Zahl der Postpaid-Kunden stieg auf 7,731 Mio., was einem Zuwachs von 130.000 im ersten Halbjahr entspricht. Die Kehrseite dieser Dynamik: Der durchschnittliche Umsatz pro Kunde (ARPU) sank spürbar um 1,7 % auf 17,4 EUR – eine Folge zunehmenden Wettbewerbs und einer Verschiebung in Richtung preisgünstiger Tarife. Die Prognose für den ARPU im Gesamtjahr wurde entsprechend von "stabil" auf "moderater Rückgang" angepasst. Das weist auf zunehmenden Preisdruck im Mobilfunkmarkt hin.
In der App-basierten Tarifwelt verlor Freenet 4.900 Kunden gegenüber dem Vorquartal – ein Rückgang, der den positiven Gesamteindruck im Mobilfunksegment jedoch nicht wesentlich trübt. Die Postpaid-Serviceumsätze gingen infolgedessen leicht um 0,4 % auf 425,7 Mio. EUR zurück (Konsens: 431,6 Mio. EUR).
Im Segment TV und Medien setzte sich das Wachstum bei waipu.tv zwar fort, verlor aber spürbar an Dynamik. Die Zahl der IPTV-Abonnenten überschritt mit 2,002 Mio. zwar erstmals die Zwei-Millionen-Marke, doch die Neukundenzahl fiel mit lediglich 1.300 deutlich unter die bisherigen Quartalswerte – der niedrigste Wert der vergangenen acht Quartale. Als Grund nennt das Unternehmen das Ende der Vermarktung durch Telefónica zum Ende des dritten Quartals 2024, was zu Bestandseffekten geführt habe. Für das zweite Halbjahr erwartet der Vorstand jedoch eine Erholung. Die Umsätze im Segment TV und Medien stiegen im Quartal um 6,3 % auf 105,1 Mio. EUR, das EBITDA legte überproportional um 19,7 % auf 30,4 Mio. EUR zu.
Der Konzern bestätigte seine Prognose für das Geschäftsjahr 2025: Das bereinigte EBITDA soll zwischen 520 und 540 Mio. EUR liegen (Konsens: 540 Mio. EUR), der Free Cashflow zwischen 300 und 320 Mio. EUR (Konsens: 307,1 Mio. EUR). CFO Ingo Arnold wurde vorzeitig bis Ende 2029 im Amt bestätigt, gleichzeitig wird der Vorstand ab dem 1. September auf zwei Mitglieder verkleinert – ein Schritt, der laut Unternehmen die Entscheidungswege vereinfachen und Verantwortlichkeiten klarer strukturieren soll.
Bernstein-Analyst Ulrich Rathe kommentierte das Zahlenwerk mit gemischtem Fazit: Das Quartal sei insgesamt schwach verlaufen, doch gebe es vom neuen CEO Robin Harries erste positive Signale hinsichtlich der strategischen Ausrichtung. Die Einstufung "Outperform" mit Kursziel 39,40 EUR wurde bestätigt.
Fazit: Trotz eines soliden Free Cashflows bleibt das operative Momentum im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurück. Insbesondere die Margen im Mobilfunkgeschäft geraten unter Druck. Dennoch, die hohe Dividende ist derzeit noch nicht in Gefahr! Der Cashflow sprudelt noch kräftig. Die Gefahr wächst aber und Freenet muss gegensteuern. Einfacher wird die Zukunft jedenfalls nicht. Das dürfte auch die Freenet-Aktie belasten.
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Jahr | 2024 | 2025* | 2026e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 2,48 | 2,53 | 2,58 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 1,94 | 2,42 | 2,49 |
KGV | 15 | 12 | 12 |
Dividende je Aktie in EUR | 1,97 | 2,09 | 2,15 |
Dividendenrendite | 6,85% | 7,27% | 7,48% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |

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