Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 11.07.2014

DAX: Euro-Krise flammt wieder auf - Adidas profitiert kräftig von Fussball-WM

Der Dax dürfte sich nach einem bisher sehr schwachen Wochenverlauf am Freitag etwas erholen. Aufmerksam dürften Anleger jedoch die weitere Entwicklung in Portugal verfolgen.

Erwähnte Instrumente

DAX - „Schmutziger Donnerstag“

Am Donnerstag flammte die Euro-Krise wieder auf: Die portugiesische Bank Espirito Santo soll in Zahlungsschwierigkeiten geraten sein. Die Befürchtung: Die Krise der Bank könnte auf die ganze Region übergreifen. Der Handel mit der Bankaktie wurde ausgesetzt, rund um den Globus gaben die Börsen nach.

Auch der deutsche Aktienmarkt wurde am Donnerstag auf Talfahrt geschickt. Der Dax gab über 1,50 % ab, in den USA gingen die Standardindizes jeweils knapp um ein halbes Prozent nach unten.

Zum Wochenausklang dürfte es ungeachtet der fragilen Rahmenumstände zunächst wieder zu einem Erholungsversuch kommen. L&S taxiert den deutschen Leitindex vorbörslich mit 0,20 % im Plus bei 9.678 Punkten. Auch der Future auf den Dow Jones hat sich in der Nacht stabilisiert. Aufgrund des verbreiteten nun vergleichsweise niedrigen Preisniveaus bei Aktien könnte es zu vereinzelten Käufen kommen.

Am heutigen Freitag sind wenig marktbewegende Daten absehbar. Aufmerksam dürften Anleger jedoch die weitere Entwicklung in Portugal verfolgen. EUR/USD zeigt sich knapp behauptet. Aktuell 1,3604 US-Dollar nach 1,3601 US-Dollar am späten Vorabend.

Die verunsicherten Anleger flüchten wieder in vermeintlich sichere Häfen, was an einem steigenden Goldpreis absehbar ist. Die Feinunze kostet zur Stunde 1.336 US-Dollar.

Portugal: Banco Espirito Santo beschwichtigt

Die portugiesische Bank Espirito Santo fürchtet keine Kapitalknappheit durch die finanziellen Probleme ihrer Gründerfamilie. „Der Vorstand glaubt, dass die potenziellen Verluste aus dem Engagement bei der Espirito Santo Group die Einhaltung der Kapitalvorgaben der Regulierer nicht gefährden“, teilte das Unternehmen laut Reuters mit. Die Banco Espirito Santo zählt zu jenen Großbanken in der Euro-Zone, die ab November von der Europäischen Zentralbank beaufsichtigt werden sollen und damit auch dem Stresstest unterzogen werden.

Nach Ansicht der Analysten von Goldman Sachs ist Ansteckung der Eurozone durch Portugal ist „unwahrscheinlich“. Die Vermögenswerte der portugiesischen Banken betragen nur 1,6 % der gesamten Eurozone.

EZB-Stresstest in der Kritik

Nach einem Bericht des „Handelsblatts“ fürchten die Banken schwere Turbulenzen, sollte es beim Stresstest der EZB zu einer Kommunikationspanne kommen. Die Institute sollen nur zwei Tage Zeit bekommen, um auf die Ergebnisse zu reagieren. Dann sollen die Resultate veröffentlicht werden.

Spionageaffäre: Berlin zieht Konsequenzen

Das Bundeskanzleramt zieht weitreichende Konsequenzen aus den mutmaßlichen Spionagefällen beim BND und im Verteidigungsministerium. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung wurde die Zusammenarbeit mit amerikanischen Partnerdiensten bis auf weiteres auf das Notwendigste beschränkt. Einem Medienbericht zufolge hatte der Verfassungschutz bereits vor vier Jahren Hinweise auf den mutmaßlichen Spion im Verteidigungsministerium.

Inflation in Deutschland steigt wie erwartet

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Juni endgültigen Daten zufolge erwartungsgemäß um 1,0 % zum Vorjahresmonat gestiegen. Im Vormonat Mai wurde ein Anstieg von 0,9 % gemeldet.

Übernahmespekulation: Ajinomoto an Symrise interessiert

Laut dem „Platow Brief“ könnte der japanische Aromen- und Gewürze-Hersteller Ajinomoto an Symrise interessiert sein. Diese Aussagen würden bei den Symrise-Aktien natürlich für Fantasie sorgen, sagte ein Händler in Frankfurt. Mit derartigen Spekulationen sei allerdings zu rechnen gewesen, nachdem die Japaner das Rennen um deutsch-schweizerischen Aromenherstellers Wild Flavors verloren hätten.

Medigene legt Bezugspreis fest

Der endgültige Bezugspreis für die geplante Ausgabe neuer Medigene-Aktien liegt bei 5,00 Euro je neuer Aktie und der endgültige Wandlungspreis der zur Begebung vorgesehenen Wandelschuldverschreibungen ebenfalls bei 5,00 Euro.

Bosch will laut „Handelsblatt“ rund 500 Mio. Euro pro Jahr in Projekte jenseits des Kerngeschäfts investieren, um Google, Apple und Co im Bereich Vernetzung der Wirtschaft Konkurrenz machen zu können.

VW bleibt in China erfolgreich

Der Volkswagen-Konzern hat seinen Absatz in China im ersten Halbjahr um 17,5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf mehr als 1,8 Mio Fahrzeuge gesteigert. China ist für den Konzern insgesamt der wichtigste Absatzmarkt. Er macht rund jedes dritte verkaufte Fahrzeug aus.

Adidas profitiert kräftig von Fussball-WM

Der Sportartikelhersteller Adidas will schon wenige Tage nach dem WM-Finale neue Fan-Trikots auf den Markt bringen. Adidas stattet sowohl Deutschland als auch Argentinien aus. Das Unternehmen habe bereits neue DFB-Modelle mit einem vierten Stern, der für die Anzahl der WM-Titel steht, auf Lager, heißt es.

Erstmals erlöst das Unternehmen mehr als zwei Milliarden Euro mit Fußball-Produkten. „Für uns ist es super gelaufen. Wir werden davon profitieren, egal welche Mannschaft gewinnt, weil beides Adidas-Teams sind", sagte eine Sprecherin.

Commerzbank trennt sich von Mitarbeitern wegen Iran-Geschäfte

Die Commerzbank hat sich laut der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ von Mitarbeitern getrennt, die Geschäfte von Kunden in Ländern wie Iran und Sudan verschleiert haben. Zuletzt war in mehreren Medienberichten die Rede davon, dass das US-Handelsministerium eine Strafzahlung von mindestens 500 Mio. Dollar wegen mutmaßlicher Verstöße gegen US-Handelssanktionen von der Commerzbank verlangt.

Whirlpool stärkt sein Europageschäft

Whirlpool übernimmt für rund 758 Mio. Euro 66,8 % der Anteile am italienischen Konkurrenten Indesit. Das Angebot von elf Euro je Aktie liegt um 4,5 Prozent über dem Indesit-Schlusskurs vom Donnerstag.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten