Fundamentale Nachricht
08:55 Uhr, 09.07.2014

DAX: Erholungsversuch - Alcoa-Zahlen überraschen positiv -Lufthansa im Blick

Der deutsche Aktienmarkt sollte heute erneut eine Erholung starten, steht aber auch im Bann der verschärften Lage im Nahen Osten. Dort droht eine gewaltige Eskalation.

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DAX - Steigende Nervosität

Am Aktienmarkt steigt die Angst vor eine ausgedehnteren Korrektur. Auch am Dienstag beendete der Dax den Handelstag deutlich im Minus (-1,35 %). Die Vorgaben für heute sind durchwachen, in den USA ließen die Standardindizes am Dienstag Federn. Auch die wichtigsten Börsen Asiens sind den schwachen Vorgaben aus den USA und Europa gefolgt. Dennoch sollte der deutsche Leitindex zum Start erneut eine Erholung versuchen. Darauf deuten vorbörsliche Prognosen hin. L&S taxiert den Dax unmittelbar vor Börseneröffnung mit 0,19 % im Plus bei 9.791 Punkten.

Heute steht am Markt das Protokoll zur jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed im Blick. Analysten erhoffen sich Hinweise auf Zeitpunkt und Geschwindigkeit der absehbaren Zinswende. In den letzten Wochen hatte die Debatte darüber sichtlich an Fahrt gewonnen.

Die Ölpreise zeigen sich zur Wochenmitte uneinheitlich. Das Fass Brent-Öl kostet zur Stunde 109,11 US-Dollar (+0,03 %), WTI-Öl notiert bei 103,52 US-Dollar (-0,01 %). Am Dienstag hatte die Energiebehörde EIA ihre Preisprognosen für Rohöl wegen der Irakkrise erhöht.

Die Dt. Lufthansa stellt heute ihre neue Strategie vor

Der neue Lufthansa-Chef Carsten Spohr will Europas größte Airline für die Marktkämpfe der Zukunft fit machen. Dazu sollen Billigplattformen ausgebaut und mehr Service bei Germanwings angeboten werden. Zudem ist eine Plattform für die digitale Kundenbetreuung geplant. Ferner soll die Flotte auf einen zeitgemäßen Stand gebracht werden. Ab Mittag werden die strategischen Pläne des Vorstandes für das künftige Geschäft der Fluglinie vorgestellt.

Bankenunion: Warnung vor Schlupflöchern

Das Bundeskabinett befasst sich heute mit weiteren Teilen der europäischen Bankenunion. Die Ministerrunde soll unter anderem die nationale Umsetzung des Abwicklungsmechanismus beschließen. Thema ist auch die Bankenabgabe, mit der ab 2016 ein europäischer Abwicklungsfonds gefüllt wird.

Mit der Bankenunion sollen Eigentümer und Gläubiger bei der Schieflage einer Bank vorrangig haften. Doch der Vorsitzende der Monopolkommission, Daniel Zimmer, zeigt sich skeptisch. „Bei den geplanten Bestimmungen für die Abwicklung von Banken im Rahmen der Bankenunion bleiben trotz guter Vorsätze Schlupflöcher offen", warnte er im Gespräch mit dem „Handelsblatt“. Es sei zu befürchten, dass im Ernstfall am Ende die Staaten erneut auf Kosten der Steuerzahler wieder einsprängen.

Rente mit 63 verstößt möglicherweise gegen die Verfassung

Die Rente mit 63 ist möglicherweise verfassungswidrig. Ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestags kommt laut Medien zu dem Ergebnis, dass die Ausnahmen bei der abschlagsfreien Rente wahrscheinlich nicht mit dem Grundgesetz vereinbar sind, da sie gegen den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz verstoßen.

Lage im Nahen Osten verschärft sich

Im Kampf gegen die radikalislamische Hamas beschoss die israelische Armee in der Nacht 160 Ziele im Gazastreifen. Laut Armee feuerten militante Palästinenser ihrerseits mehr als 200 Raketen in Richtung Israel ab. Agenturmeldungen zufolge befindet sich auch Tel Aviv unter Raketenbeschuss.

Deutsche Wirtschaft erlebt Boom-Zeiten

Deutschland steuert 2020 in einen Boom. Das glauben die Forscher von Prognos. Das Baseler Institut erwartet, dass die deutsche Wirtschaft in den 2020er-Jahren im Schnitt um 1,5 % pro Jahr wachsen wird - und damit 0,3 Punkte mehr als in der laufenden Dekade, wie das „Handelsblatt“ berichtet.

Konjunkturdaten aus Japan im Aufwind

Die am Markt viel beachteten Werkzeugmaschinenaufträge in Japan sind im Juni vorläufigen Daten zufolge um 34,2 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Bereits im Mai wurde ein Zuwachs von 24,1 % gemeldet.

Anlageprodukte oft verbraucherunfreundlich

Die Verbraucherzentrale in Rheinland-Pfalz übt nach einem Test von Anlageprodukten deutliche Kritik. „Die Untersuchung war, man kann es sagen, katastrophal", sagte die Referentin für Finanzdienstleistungen, Sylvia Beckerle. Dem Marktcheck zufolge fallen 87 Prozent der derzeit auf dem Markt empfohlenen Produkte zur Geldanlage durch, weil sie dem Bedarf der Verbraucher nicht entsprechen, wie die Zeitung „Welt“ berichtet

Citigroup steht vor Einigung mit US-Justizministerium

Die US-Großbank Citigroup steht laut dem „Wall Street Journa“ unmittelbar vor einer Einigung mit dem US-Justizministerium im Streit um faule Hypothekenkredite. Die Bank werde mehr als 4 Mrd. Euro Schadensersatz zahlen, um einer Klage zu entgehen, heißt es.

Alcoa überrascht positiv

Unter dem Strich lag der Gewinn im zweiten Quartal bei Alcoa bei 138 Mio. USD, im Vorjahreszeitraum hatte der US-Aluminiumhersteller noch Verluste von 119 Mio. USD verzeichnet. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 18 Cent, Analysten erwarteten im Schnitt 12 Cent. Die Erlöse beliefen sich auf stabile 5,84 Mrd. USD. Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 5,65 Mrd. USD gerechnet.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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