DAX: Befreiungsschlag - Chinas Wirtschaftsmotor brummt wieder
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Erwähnte Instrumente
DAX
Der deutsche Leitindex ist zur Wochenmitte bereits stärker in den Handel gestartet und hat im Verlauf nochmals kräftig Fahrt aufgenommen. Gegen Mittag liegt der Dax mit 1,40 % bei 9.855 Punkten vorne. Die Anleger schienen zuletzt verunsichert angesichts schwacher Konjunkturdaten, am Dienstag in Form des deutschen ZEW-Index, geopolitischer Konflikte und auch Sorgen um ein Wiederaufflammen der europäischen Schuldenkrise. Gestützt werden die europäischen Märkte daher derzeit vor allem durch Impulse aus Übersee. An den US-Börsen kam es gestern zur Rede der Fed-Chefin Janet Yellen zunächst zu einigen Abgaben. Besser als erwartet ausgefallene Zahlen von dem Tech-Schwergewicht Intel konnten den Optimismus allerdings wieder etwas herstellen. Gute chinesische Konjunkturdaten lieferten heute Morgen noch positive Impulse aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Am Nachmittag dürften die Erzeugerpreise aus den USA in den Blick rücken.
Thema des Tages
Die chinesische Wirtschaft ist im zweiten Quartal dieses Jahres mit 7,5 Prozent stärker als erwartet gewachsen. Analysten hatten ein Wachstum in Höhe von 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erwartet. Der Zuwachs der zweitgrößten Volkswirtschaft liegt damit auf dem von der Staatsführung gesteckten Ziel für dieses Jahr. Sollte es allerdings in diesem Jahr bei dem Tempo bleiben, wäre es das langsamste Wachstum seit 24 Jahren.
Die Sorgen vor einer merklichen Abkühlung in China und deren Auswirkungen auf die Weltwirtschaft dürften auch durch die robusten Zahlen aus der Industrie und dem Einzelhandel gedämpft werden. Das Wachstum der Industrieproduktion hat sich nach einem monatelangen Abwärtstrend auf 9,2 Prozent beschleunigt. Die Einzelhandelsumsätze konnten im Juni um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegen.
Nach Einschätzung von Volkswirten könnte sich das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren erheblich verlangsamen. In einigen Branchen existieren nach wie vor nennenswerte Überkapazitäten, was auch durch den anhaltenden Rückgang der Produzentenpreise signalisiert wird. Darüber hinaus hat Peking das Problem mit den Schattenbanken bzw. dem informellen Finanzsektor noch nicht in den Griff bekommen.
Aktien im Blick
Infineon reagieren mit einem Aufschlag von 3,58 % auf die angehobenen Umsatzschätzung des Konkurrenten Intel.
Die HSBC bewertet die Lufthansa vor Zahlen auf unverändert mit „Overweight" und einem Kursziel von 22 Euro. Das Papier legt aktuell um 3,38 % zu.
Dürr hat die Übernahme des Holz-Maschinenbauers Homag bekannt gegeben. Analysten beurteilen die positiv, Anleger eher weniger (-0,39 %).
Konjunktur
Der Handelsüberschuss des Eurozone mit der übrigen Welt hat sich im Mai laut Eurostat mit plus 15,4 Mrd. Euro gut behauptet. Die Exporte erhöhten sich von April auf Mai um 0,6 %, die Einfuhren stiegen um 0,5 %.
Der Bund kann sich rekordgünstig refinanzieren: Wie die Finanzagentur in Frankfurt mitteilte, rentierten zehnjährige Bundesanleihen mit durchschnittlich 1,20 %. Bei einer Auktion Mitte Juni hatte sie noch deutlich höher bei 1,39 % gelegen.
Währungen
EUR/ USD wurde zuletzt mit 1,3533 US-Dollar gehandelt. In der Nacht zum Mittwoch hat der Euro noch zeitweise 1,3573 US-Dollar gekostet. Schwache Konjunkturdaten aus Deutschland und robuste Zahlen aus den USA haben dem Euro zugesetzt. Zudem verlieh Janet Yellen mit neuen Kommentaren dem Greenback einen Schub.
Der US-Dollar legt am Mittwoch auf breiter Front zu. AUD/USD fiel auf zuletzt 0,9342 US-Dollar und damit ein Zweiwochentief zurück, der Neuseeländische Kiwi ging mit 0,8691 US-Dollar um, verglichen mit Ständen deutlich über 0,88 am Dienstag.
Die Inflationsdaten aus Polen überraschten. Ein Anstieg der Teuerungsrate auf 0,3 Prozent wurde von Ökonomen nicht erwartet. Die Auswirkungen auf das Währungspaar EUR/PLN blieben zwar gering (4,1321; +0,03 %), aber zumindest die Kursentwicklung der letzten Tage konnte gestoppt werden.
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