Crash bei Technologieaktien und Corona-Gewinnern, Kaufpanik bei Zyklikern und Pandemie-Verlierern
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Erwähnte Instrumente
- ARK Innovation ETFKursstand: 91,450 $ (Nasdaq Basic) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- ARK Innovation ETF - WKN: A14Y8H - ISIN: US00214Q1040 - Kurs: 91,450 $ (Nasdaq Basic)
Während sich die Indizes am Dienstag nicht ungewöhnlich volatil präsentiert haben, zeigt sich bei den Einzelaktien ein ganz und gar anderes Bild. Der DAX etwa legte am Dienstag um 0,8 Prozent zu und konnte seine jüngste Aufwärtsbewegung fortsetzen.
Aber unter der Oberfläche rumorte es: Die klassischen Pandemiegewinner HelloFresh, DeliveryHero, Sartorius, Qiagen und Zalando stürzten regelrecht ab, während Zykliker, allen voran Autowerte, kräftig zulegen konnten.
An der Wall Street zeigt sich ein ganz ähnliches Bild heute: Autoaktien sowie Öl- und Gaswerte werden händeringend gesucht. Technologieaktien stehen hingegen unter starkem Verkaufsdruck. Man könnte auch sagen: Anleger schichten (wieder einmal) von hoch bewerteten Growth-Titeln in günstig bewertete Value-Aktien und Zykliker um.
Hinter der ungewöhnlich starken Rotation steckt einerseits die Hoffnung, dass die Pandemie möglicherweise bald überwunden werden kann, weil sich Omikron zwar stark ausbreitet, aber insgesamt zu weniger starken Erkrankungen führt. Deshalb erwachen auch Luftfahrtaktien und Tourismus-Titel zu neuem Leben.
Auch bei den Zinsen zeigt sich eine auffällige Bewegung: Während die kurzfristigen Anleiherenditen stark sinken, legen die langfristigen deutlich zu. Die sogenannte Zinskurve wird also steiler, was auf höhere Wachstums- und Inflationserwartungen des Marktes hindeutet.
Höhere langfristige Zinsen belasten insbesondere Aktien von Unternehmen, die aktuell kaum oder nicht profitabel sind und deren aktueller Wert vor allem auf der Erwartung hoher Gewinne in der ferneren Zukunft basiert. Denn diese hohen Gewinne in der Zukunft sind bei höheren Zinsen deutlich weniger wert, weil sie mit einer höheren Rate "abgezinst" werden müssen, um ihren Gegenwartswert zu berechnen. Gefragt sind Aktien von Unternehmen, die bereits heute prächtig verdienen und die im Verhältnis zu diesen Gewinnen nicht besonders hoch bewertet sind, weil sie eher über magere Wachstumsperspektiven verfügen. Das sind vor allem "langweilige" Aktien der Old Economy, für die sich Anleger seit Jahren kaum erwärmen können.
Zu den großen Verlierern gehört am Dienstag auch der Ark-Innovation-ETF von Starinvestorin Cathie Wood mit ihrer Auswahl disruptiver Technologieunternehmen. Lesen Sie dazu auch den folgenden Godmode-Plus-Artikel des Kollegen Clemens Schmale: ARK INNOVATION - Sind das inzwischen Kaufkurse?
Phasen wie aktuell waren in den vergangenen zwei Jahren mehrfach zu beobachten. Meist hielten sie nur für eine relativ kurze Zeit an, fielen dafür aber sehr heftig aus. Das deutet darauf hin, dass sich möglicherweise auch professionelle Spekulanten wie Hedgefonds in diesen Phasen neu positionieren, weil sich ihr Ausblick verändert hat.
Für viele Privatanleger dürfte es das beste sein, die Geschehnisse mit kühlem Blick von der Seitenlinie bzw. der Börsengalerie zu beobachten und sich mit eigenen Engagements zurückzuhalten. Jedenfalls dann, wenn man keine hohe Volatilität mag und eher risikoavers ausgerichtet ist. Für aktive Trader können Phasen erhöhter Volatilität aber natürlich auch eine Goldgrube sein, wenn sie sich richtig positioniert haben.
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