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10:17 Uhr, 14.12.2017

Chinesische Notenbank reagiert auf US-Zinsanhebung

Die US-Notenbank hat ihren Leitzins wie erwartet angehoben. Nun hat auch China die geldpolitischen Zügel angezogen, zumindest leicht. Experten sprechen von einer lediglich "homöopathischen" Dosis, aber auch von einer vertrauensbildenden Maßnahme.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Die chinesische Zentralbank PBoC hat auf den erwartbaren Zinsentscheid in den USA schnell reagiert und ebenfalls die geldpolitischen Zügel angezogen. Die Währungshüter in Peking haben jedoch nicht die am Markt sehr beachteten Leitzinssätze mit einjähriger Laufzeit für Bankeinlagen bzw. Refinanzierungen oder die Mindestreserveanforderungen angepasst. Vielmehr kam es bei den kurzfristigen Offenmarkt-Steuerungsinstrumenten der Notenbanker zu einer Anhebung. So wurden die Sätze bei den Reserve Repos mit 7 und 28 Tagen Laufzeit sowie der sog Medium Term Lending Faciltiy mit Laufzeit von einem Jahr um jeweils 5 Basispunkte angehoben.

Da die Inflation in China zuletzt eher hinter den Erwartungen zurückblieb, ist die heutige Meldung aus Peking durchaus als Überraschung zu werten. Dennoch dürfte sich der Effekt laut Experten eher im symbolischen Bereich bewegen. „Dieser Schritt ist eine Reaktion auf die Fed", stellte Raymond Yeung, Ökonom bei der Australia & New Zealand Banking Group, klar. Die minimale Erhöhung zeige aber, dass die Notenbank den Markt nicht mit einem aggressiven Schritt verunsichern wolle. Es sei eher ein symbolisches Zeichen, dass auch die chinesischen Währungshüter die extrem günstigen Konditionen der Geldversorgung etwas verteuern wollten. Mit dem Schritt wollen die Notenbanker in Peking offenbar die grassierenden Unternehmensschulden im Reich der Mitte einfangen. Zudem soll der vor allem in Ballungsgebieten heiß gelaufene Immobilienmarkt weiter kontrolliert abgekühlt werden.

Dass Chinas geldpolitische Entscheidungsträger bewusst ein Signal senden wollten, geht laut Beobachtung der NordLB auch aus den offiziellen Verlautbarungen der PBoC hervor, in denen auf die Entwicklungen in den USA hingewiesen werde. „Für die Finanzmärkte im Reich der Mitte, und hier insbesondere für den Renminbi, gehen von den USA durchaus nennenswerte Unsicherheitsfaktoren aus“, betonte Analyst Frederik Kunze. Steigende US-Zinsen aber auch die von Washingtons Plänen zur Steuerreform ausgehenden Kapitalbewegungen könnten hier belastend wirken. Die PBoC nutze diesen Schritt somit höchstwahrscheinlich als vertrauensbildende Maßnahme.

Die US-Notenbank hatte am Mittwochabend ihren Leitzins wie erwartet zum dritten Mal im laufenden Jahr angehoben und auch im kommenden Jahr drei Zinserhöhungen in Aussicht gestellt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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