Chinesische Notenbank greift der schwachen Konjunktur unter die Arme
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Peking (BoerseGo.de) - Die Notenbank in China hat am Mittwoch ihre Geldpolitik überraschenderweise recht zügig erneut gelockert. Die People’s Bank of China (PBoC) senkte den Mindestreservesatz, den Banken in Form von Einlagen bei der Zentralbank halten müssen, um 50 Basispunkte und gibt damit dem Finanzsektor die Möglichkeit, einen größeren Anteil der liquiden Mittel für die Kreditvergabe zu verwenden. Insofern muss der Schritt zur Wachstumsstimulierung gedacht sein, was letztlich als klares Indiz dafür zu werten ist, dass Peking, mit der aktuellen Dynamik nicht zufrieden ist. Eine üppigere Liquiditätsversorgung soll hier Abhilfe verschaffen.
Mit Wirkung zum heutigen 05. Februar gilt demnach nun ein Reservesatzsatz von 19,50 Prozent. Für kleinere, regionale Banken wurde der Mindestreservesatz um zusätzliche 50 Basispunkte reduziert. Die „Agricultural Development Bank of China“ profitiert von einer zusätzlichen Reduktion von 400 Basispunkte. Bislang hat die PBoC zur Bereitstellung von Liquidität dieses Jahr hauptsächlich auf nicht traditionelle Liquiditätsinstrumente zurückgegriffen wie Kreditfazilitäten und Repo-Reverse-Geschäfte.
Trotz der sich zuletzt stabilisierenden Wirtschaftsaktivität in China bestehen besonders in den großen Industriesektoren weiterhin Überkapazitäten. Neben dem Ziel, der nachlassenden Wachstumsdynamik zu begegnen, dürfte die Notenbank aber auch die rückläufigen (Jahres-)Inflationsraten von zuletzt 1,5 Prozent im Blick haben. Die Risiken einer anhaltenden Disinflation - eine Folge von Konjunkturschwäche und Ölpreisverfall - sind nach wie vor evident.
Ferner teilte die Regierung am Dienstag mit, dass das Land im vierten Quartal 2014 mit 91 Milliarden Dollar den größten Kapitalabfluss seit vielen Jahren verkraften musste. Das verringert den Spielraum der Banken, neue Kredite zu vergeben. Die Lockerung der Reserveanforderungen zielt insbesondere auf eine Förderung der Kreditvergabe bei kleinen Betrieben ab. So wurde angekündigt, dass Banken, die Kleinunternehmen Mittel zur Verfügung stellen, zusätzliche Freiräume erhalten sollen.
Im Jahresverlauf rechnen Experten noch mit weiteren Reduzierungen des Mindestreservesatzes. Auf der Währungsseite dürfte der Schritt dazu beitragen, dass der chinesische Yuan zum US-Dollar tendenziell weiter leicht an Wert verliert.
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