China: Verbraucherpreise steigen moderat - Erzeugerpreise bereiten Sorgen
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Peking (BoerseGo.de) - In China zog die Inflation im Februar stärker an als angenommen. Vor dem Hintergrund der allgemeinen Preisanstiege im Umfeld des chinesischen Neujahrsfestes und der im Berichtsmonat wieder gestiegenen Ölpreise legte die Jahresrate der Konsumentenpreise von dem Fünf-Jahres-Tief im Januar von 0,8 Prozent auf jetzt wieder 1,4 Prozent zu, wie das Statistikamt am Dienstag in Peking berichtete. Bankvolkswirte waren mehrheitlich von einem Anstieg um 1,0 Prozent ausgegangen.
Zu der gestiegenen Teuerung trugen vor allem die höheren Ausgaben für Nahrungsmittel, die fast ein Drittel des Index ausmachen, mit einer Jahresrate von 2,4 Prozent bei. Die Kerninflation, die Energie- und Lebensmittelpreise ausklammert, blieb demgegenüber auf einem relativ niedrigen Niveau von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, nach 1,2 Prozent im Januar, und signalisiert die weiter insgesamt disinflationären Tendenzen in der chinesischen Volkswirtschaft.
Sorgen bereiten aber vor allem die Preise auf Erzeugerebene, die im Februar mit 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat den stärksten Rückgang seit drei Jahren verzeichneten. Seit März 2012 geht der Index für die Erzeugerpreise kontinuierlich zurück. Im Januar und Dezember waren die Preise auch um 4,3 und beziehungsweise 3,3 Prozent zurückgegangen. Durch den Abschwung am Immobilienmarkt, Überkapazitäten in der Industrie, die Unsicherheit wegen der schwachen Weltkonjunktur sowie gefallene Rohstoffpreise steigt die Deflationsgefahr, wie Experten des Statistikamtes meldeten.
Vor diesem Hintergrund werden die Währungshüter in China den jüngsten Preisanstieg vermutlich als vorübergehenden Effekt infolge des Neujahrsfest betrachten. Das chinesische Neujahrsfest fiel in diesem Jahr auf den 19. Februar, während es im Vorjahr am 31. Januar war. Experten mahnen eine weitere Lockerung der Geldpolitik an, um den Preisdruck zu stabilisieren.
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