Chancen im Unternehmensanleihemarkt
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„Obwohl es in den letzten zwei Jahren schwer war, positive Signale im Markt zu erkennen, gibt es nicht nur schlechte Neuigkeiten. Anleger waren zwar zu Recht über die Auswirkungen der Coronakrise auf die Wirtschaft und die Finanzmärkte besorgt. Doch das war nicht von langer Dauer. Die Covid-Rezession war eine der kürzesten in der Geschichte.
Inzwischen beschäftigt die Anleger mehr, was Inflation, steigende Zinssätze und die Auswirkungen des Russland-Ukraine-Konflikts auf die Wirtschaft bedeuten. Das sorgt kurzfristig für große Unsicherheit an den Märkten. Volatilität kann jedoch auch Investmentchancen für aktive Anleger schaffen, um vergleichsweise kostengünstig in den Unternehmensanleihemarkt einzusteigen. Wenn die Märkte zu gut laufen, ist es häufig schwieriger, solche Gelegenheiten zu finden.
Trotz einiger düsterer Bankenprognosen, die einen Wirtschaftseinbruch vorhersagen, bezweifeln wir, dass eine größere Rezession unmittelbar bevorsteht. Viele Unternehmen haben durch die Corona-Pandemie ihre Schulden abgebaut und ihre Bilanzen gestärkt. Die Pandemie mit den Lockdowns hatte ihnen verdeutlicht, dass ein zu hoher Verschuldungsgrad manche Unternehmen sogar in die Insolvenz hätte treiben können; die Schuldenlast in den Bilanzen musste daher minimiert werden. Selbst im Hochzinssektor – wo die Unternehmen in der Regel sehr viel stärker auf Fremdkapital setzen – haben wir einen Rückgang des Verschuldungsgrades festgestellt. Außerdem prüfen Emittenten, ob sie Anleihen mit längerer Laufzeit begeben können, um die Finanzierung über einen größeren Zeitraum zu sichern.
Die Ertragslage der Unternehmen ist derzeit robust und das Ausfallrisiko auf dem Anleihemarkt gering. Die Lieferkosten sind zwar gestiegen, werden aber an die Kunden weitergegeben.
Den Zentralbanken wird vorgeworfen, sie hätten während des Inflationsanstiegs zu spät reagiert. Man kann jedoch eine Wirtschaft nicht einfach „abschalten“ und wieder „einschalten“ und erwarten, dass alles perfekt funktioniert.
Anleger stehen nun vor weiteren Herausforderungen, wie steigenden Energiepreisen und geopolitischen Spannungen. Eine gute Nachricht gibt es aber: Ein Teil der Entlastungsarbeit für die Wirtschaft wurde bereits getan – trotz der derzeit angespannten Situation.“
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