Analysteneinschätzung
16:28 Uhr, 02.11.2017

Boeing: Bombardier-Thema ist ärgerlich

Die NordLB hat Boeing mit „Halten" und einem Kursziel von 250 US-Dollar in die Bewertung aufgenommen.

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Hannover (Godmode-Trader.de) - Die von Boeing präsentierten Neunmonatszahlen wiesen mit einem Umsatz von 68,0 Mrd. US-Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Rückgang um 5 Prozent aus, der insbesondere aus Produktumstellungen (Modell 737) resultierte. Das operative Ergebnis nach US-GAAP verdoppelte sich dagegen nach hohen Belastungen im Vorjahr (Boeing 747-8 und Tankflugzeugprojekt) nahezu auf 7,2 Mrd. US-Dollar. In der Non-GAAP-Betrachtung kletterte das operative Ergebnis um 85 Prozent auf 6,3 Mrd. US-Dollar. Das Ergebnis je Aktie belief sich nach GAAP auf 8,27 (Vj.: 5,04) US-Dollar, Non-GAAP (Core EPS) auf 7,26 (Vj.: 4,79) US-Dollar.

Im dritten Quartal konnten 117 Netto-Orders verbucht werden und 202 Flugzeuge ausgeliefert werden. Das Orderbuch belief sich zum Quartalsende auf 5.700 Flugzeuge im Gegenwert von 412 Mrd. US-Dollar. Die Produktionsrate der Modellreihe 737 liegt aktuell bei 47 pro Monat, beim Modell 787 soll bis Ende 2019 eine Erhöhung auf 14 pro Monat erfolgen. Während das Auslieferungs- und Umsatzziel unverändert blieb, erhöhte das Unternehmen erneut seine Ergebnisprognose leicht.

Nach der positiven Entwicklung im ersten Halbjahr hat Boeing das dritte Quartal und damit die ersten neun Monate des Jahres unaufgeregt abgeschlossen, konstatierte NordLB-Analyst Wolfgang Donie in einer Studie von Donnertag. Die Entwicklung verlaufe weitgehend plangemäß.

Ärgerlich seien aber erneute Belastungen durch das Tankerprogramm sowie das Thema Bombardier, so Donie. Nach Beschwerden von Boeing hatten die USA Strafzölle für die Flugzeugmodellreihe C-Serie von Bombardier verhängt. Der Erzrivale Airbus erhielt infolgedessen einen Mehrheitsanteil an diesem Flugzeugmodell quasi geschenkt und wird voraussichtlich durch eine Endmontage im Airbus-eigenen US-Werk die Strafzölle umgehen können. Dies bringt Boeing laut Analyse Donie unter Zugzwang, da das eigene Produktportfolio kein Modell unterhalb der 737 aufweise. Denkbar wäre eine Ausweitung der Kooperation mit dem brasilianischen Hersteller Embraer, sicher aber nicht zu mit Airbus vergleichbaren Konditionen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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