BOEING: Gigantische Kostenlawine
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Boeing hat mitgeteilt, dass damit zu rechnen ist, dass die zuständigen Behörden ab Jahresmitte 2020 mit der Freigabe der mit Flugverboten belegten Boeing 737 MAX beginnen. Allerdings liege der Zeitplan in den Händen der Flugaufsichtsbehörden. Die Wiederaufnahme der Mitte Januar eingestellten Produktion soll aber langsam und kontinuierlich schon Wochen zuvor beginnen.
Mit dieser Mitteilung hat Boeing erneut viele Kunden verärgert, die das Flugzeug schon vorher in ihren Flugplänen vorgesehen hatten. Das Flugverbot wird somit insgesamt mindestens 15 Monate dauern.
Außerdem empfiehlt Boeing nun gegenüber den Aufsichtsbehörden, dass alle 737 MAX-Piloten ein umfangreiches Simulatorentraining durchlaufen müssen. Zuvor war dieses für Piloten der 737- Vorgängervarianten nicht erforderlich und diente als starkes Verkaufsargument. Das Simulatorentraining ist teuer und zeitlich aufwendig. Zudem stehen nicht genügend modellspezifische Simulatoren zur Verfügung, so dass dieser Engpass zu weiteren Verzögerungen bei der Wiederinbetriebnahme führen kann. Ohnehin wird sich der Wiederinbetriebnahmeprozess über Monate, wenn nicht Jahre hinziehen, da die geparkten Maschinen zunächst aufwändige Wartungen durchlaufen müssen.
Darüber hinaus läuft auch die Entwicklung der Boeing 777X alles andere als rund. Es kommt zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen, u.a. aufgrund fehlerhafter Triebwerke. Immerhin soll hier der Erstflug noch im ersten Quartaal 2020 erfolgen.
Unter David Calhoun wird Boeing aus Sicht von Analyst Wolfgang Donie nun hinsichtlich des Zeitplans zunehmend realistischer und packt auch gegenüber den Aufsichtsbehörden endlich alle (skandalösen) Fakten auf den Tisch. Er gehe davon aus, dass die 737 MAX in 2020 wieder abheben wird, so Donie. Ob dies nun zur Jahresmitte oder eher erst Ende September passieren werde, sei erst einmal dahingestellt.
Sicher ist aus Sicht von Donie: auf Boeing kommen weiter gigantische Kosten zu, die locker im zweistelligen Mrd. Dollar-Bereich liegen werden (fehlende Auslieferungen, Produktionsstopp, Rezertifizierung, Opferentschädigungen, Kompensation von Kunden und Zulieferern). Bei einer Freigabe zur Jahresmitte 2020 rechnet der NordLB-Analyst mit Kosten von mindestens 30 Mrd. Dollar. Hierzu halte sich Boeing bislang jedoch sehr bedeckt. „Wir hoffen, dass bei der Vorlage der Q4 2019-Zahlen am 29. Januar 2020 auch das Kostenkapitel stärker beleuchtet wird“.
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