Kommentar
20:23 Uhr, 14.08.2017

BITCOIN - Rally erreicht Hochfieber-Stadium

Der Bitcoin-Kurs geht wieder durch die Decke. Fast stündlich gibt es neue Allzeithochs. Es herrscht absolute Kaufpanik

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Im Juni, kurz nachdem Bitcoins ihr frisches Allzeithoch erreicht hatten stellte ich die These auf, dass es jetzt vorbei ist und die Blase platzt. Ganz so kam es nicht. Nach der Ansage verlor der Kurs zwar noch einmal 36 %, konnte dann aber wider Erwarten drehen. Anstatt komplett in sich zusammenzufallen, startete eine Rally.

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Bitcoins stehen heute 45 % über dem letzten markanten Hoch von Mitte Juni. Vom Tief Mitte Juli aus gesehen ging es mehr als 140 % nach oben. Da braucht man gute Nerven, insbesondere, weil die alles entscheidende Frage noch immer nicht beantwortet ist: Platzt die Blase? Ist es überhaupt eine Blase?


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Für mich steht nach wie vor fest, dass Bitcoins früher oder später wieder bei 1.000 USD stehen werden. Es dauert halt etwas länger als gedacht und ob es wirklich so kommt, lässt sich hinterfragen. Den typischen Verlauf einer Blasenbildung haben Bitcoins verlassen. Grafik 1 zeigt den Vergleich zum Nasdaq Composite zur Jahrhundertwende und Aktienkurse aus der Zeit der Südseeblase. Bis Juni lief alles nach Plan. Seit einem Monat sieht es ganz und gar nicht mehr danach aus.

Der Bitcoin Kurs erfüllt alle Kriterien für Spekulationsübermut: wahnwitzige Kurssprünge, medialer Hype, alle Springen auf den Zug auf und verfallen in Kaufpanik. Das passt alles ins Bild. Nur eine Sache stört bzw. fehlt noch: der Kollaps.


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Bitcoins unterscheiden sich in diesem Punkt von so manch anderen Kryptowährungen. Grafik 2 zeigt die Kapitalisierung einzelner Währungen. Viele sind im Vergleich zu den dominierenden beiden Währungen (Bitcoin, Ethereum) kaum der Rede wert. Im Detail lohnt der Blick aber.

Hochfliegende Währungen wie Ripple erreichten im Juni mit all den anderen ein Hoch. Dann kam der Crash. Ripple steht 60 % unter den Hochs. Das geht Dogecoin, Peercoin, Stratis und Steem nicht anders. Ein Großteil der Währungen hatte einen kurzen und sensationellen Boom. Die Rechnung wird gerade präsentiert.

Einige Währungen zucken schon kaum noch. Der Fall war noch schneller als der Aufstieg. Der Gesamtmarkt wächst nach wie vor, aber mit anderen Playern. Aufstieg und Fall gehen derzeit sehr schnell. Nur ganz wenige Währungen konnten nach dem Abverkauf im Juni wieder zu ihren bisherigen Hochs aufschließen und sie übertreffen.

Man gewinnt den Eindruck, dass sich gerade die Spreu vom Weizen trennt. Einige Sieger kann man schon festmachen. Dazu gehören Bitcoins. Nachdem andere Währungen Bitcoins Marktanteile abjagten (Grafik 3) geht es nun wieder bergauf. Gut möglich, dass der Sektor zwar im Hype steckt und sehr viele Währungen wieder im Nichts verschwinden werden, doch Bitcoins den Prozess gut überleben.

Die Tech-Blase war nicht anders. Viele Unternehmen gingen ein. Einige konnten in den Jahren wieder richtig aufblühen. Man denke nur an Amazon! Das ging auch nicht schmerzfrei. Der tiefe Fall kam auch bei Amazon. Ich bleibe skeptisch. Jede Kaufpanik endet gleich: im freien Fall. Nach dem sehr kurzen Bärenmarkt Ende Juni/Anfang Juli hat der Kurs wahrscheinlich noch etwas Luft. Alle, die an eine Blase glaubten, sehen jetzt, dass sie noch nicht endgültig geplatzt ist oder denken gar, dass es überhaupt keine Blase gibt. Viele laufen dem Kurs nun hinterher und kaufen. Das kann also theoretisch noch eine Weile so weitergehen.

Clemens Schmale

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2 Kommentare

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  • Der Bär
    Der Bär

    Bitcoin = 100.000 € !!!

    (-;

    15:20 Uhr, 15.08.2017
  • ZeroG
    ZeroG

    Das fast alle anderen Cryptowährungen ohne Substanz sind und schnell wieder in sich zusammenfallen war klar (wenn man sich nur etwas genauer damit beschäftigt).

    Bitcoin ist die "Original"-Kryptowährung, hat sich seit Jahren etabliert und als sicher herausgestellt. Bitcoin ist quasi auch die einzige Cryptowährung mit der sich aich schon " im wirklichen Leben" bei einigen realen, innovativen und legalen (!) Heschäften bezahlen lässt.

    Dann gibt es noch Ethereum, dass mehr bietet als nur eine Währung, nähmlich auch eine"intelligente" verteilte Infrastruktur, die automatisierte Verträge ("smart Contracts") möglich macht. Meiner Meinung nach die zukunftsträchtigere Variante.

    Alles andere ist quasi wertlos. Mit Hilfe des Ethereum Frameworks, kann jeder innerhald von 1h seine eigene Cryptowährung erschaffen und auf den Markt werfen - die Frage ist dann nur warum sollte die etwas wert sein. Hier sollten mindestens Firmenanteile eines zukunftsträchtigen Startups verbrieft sein, sonst wird der Wert bald gegen null gehen.

    Ansonsten sind Kryptowährungen zum ersten Mal die Möglichkeit sein Guthaben außerhalb des Bankensystems zu positionieren und gleichzeitig die Möglichkeit zu haben (im Gegensatz zu Gold z.b) dieses per Internet in Sekundenschnelle zu übertragen (Bitcoin skaliert hier noch schlecht, dauert z. Zt. eher 2h, aber mit Ethereum eher 1-3 Minuten. Hier ist aber natürlich noch weiterer Optimierungsbedarf).

    Noch ist es immer noch zu kompliziert Cryptowährungen zu kaufen (oder hat ihr Taxifahrer und Putzfrau schon Bitcoin)? Bis dahin dauert die "Blase" mindestens noch und dann mal.weiter sehen. Das Internet ist auch geblieben und es hat sich heraus gestellt, dass es keine Blase ist sondern inzwischen fast in jedem Lebensbereich eine immer wichtigere Rolle spielt.

    08:25 Uhr, 15.08.2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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