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10:14 Uhr, 15.06.2021

Bitcoin: Es wird nun ernst mit der Regulierung

Der ganz große und schnelle Rebound bei Kryptos ist ausgeblieben. Anleger müssen vermutlich noch länger auf neue Hochs warten.

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
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  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 40.287,00000 $ (Bitfinex)

2020 war für Bitcoin und andere Kryptos ein richtig gutes Jahr. 2021 hat ebenfalls gut begonnen. Inzwischen ist von der Outperformance jedoch nicht mehr viel übriggeblieben. Vor allem zwei Faktoren können verantwortlich gemacht werden: Elon Musk und Regulierung.

Zu Jahresbeginn konnten Anleger endgültig darauf hoffen, dass Bitcoin im Mainstream ankommt. Mehrere Unternehmen investierten überschüssige Reserven in Bitcoin. Am medienwirksamsten war Teslas Investment. Genauso medienwirksam war das Zurückrudern. Zwar hält Tesla immer noch Bitcoin, aber große Liebe sieht anders aus.

Der Optimismus verflog nicht nur bei Elon Musk, sondern auch bei Anlegern. Musk bestimmt den Preis mit, keine Frage, er ist aber nicht der einzige Faktor. China geht (wieder einmal) gegen Kryptos vor. Anleger sind das bereits gewohnt und für gewöhnlich drückt es die Preise nur vorübergehend. Das wiederum liegt daran, dass das globale Interesse an Kryptos weiter steigt.

Auf genau dieses Interesse konnten Anleger zu Jahresbeginn zählen. Es sah so aus, als ob nun auch die großen Banken auf den Zug aufspringen würden. Immer mehr Banken wollten ihren Kunden Zugang zu Kryptos anbieten. Ein einfacher Zugang ist absolut entscheidend. Man kann es sich zwar fast nicht vorstellen, aber Kryptos sind trotz Billionenkapitalisierung immer noch ein Nischenprodukt.

Kommt der Mainstream über ETFs hinzu oder können Anleger von jedem Broker Kryptos handeln, explodiert die Nachfrage. In Erwartung dieses Durchbruchs konnte der Kurs von Bitcoin zu Recht über 60.000 Dollar steigen. Der große Run des Mainstreams ist bisher ausgeblieben. Banken rudern wie Musk teilweise zurück und in den USA wartet der erste Bitcoin ETF noch immer auf Zulassung.

Das hat zu einer ausgeprägten Underperformance geführt. Die Performance war zeitweise kaum besser als die des S&P 500. Besonders spannend ist der Vergleich mit Dingen, die man sonst nicht als Outperformer auf dem Radar hat. In diesem Jahr sind das Baumaterialien. Der Preis von Baumaterialien konnte Bitcoin kurzfristig ausstechen (siehe Grafik).


Fairerweise muss man sagen, dass sich Bitcoin nach der Versechsfachung im Jahr 2020 gut hält. Es fehlt jedoch der Impulsgeber, um neue Hochs zu erreichen. Dieser Impuls ist gerade deutlich schwieriger geworden, da neue Vorschläge zur Regulierung kommen. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) schlägt zum Beispiel vor, dass Banken für jeden Euro in Kryptos auch einen Euro an Kapital halten müssen.

Die Unterlegung mit 100 % Kapital ist fast einmalig. Es ist verständlich, dass Banken Kapital halten müssen, um Verluste auszugleichen. Das gilt für fast alle Anlagen, die sie halten, ob Unternehmensanleihen oder vergebene Kredite. Für die meisten Anlagen muss ein niedriger oder mittlerer einstelliger Prozentsatz hinterlegt werden. 100 % für Kryptos machen die Anlage nicht sehr attraktiv.

Immerhin bedeutet der Vorschlag, dass Banken eine Rolle spielen können, wenn auch mit hohen Kapitalanforderungen. Unter den Voraussetzungen ist es jedoch fraglich, ob Banken Kryptos als attraktiv genug ansehen, um wirklich für den großen Durchbruch zu sorgen.

Clemens Schmale


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  • thamas
    thamas

    Sehr geehrter Herr Schmale, Banken arbeiten mehrheitlich mit Fremdkapital, soweit so gut. Weshalb soll dies eine einschränkende Regulierung sein, mit negativen Auswirkungen auf die Preisbildung von Kryptos, sollten Banken Kryptos auf eigene Rechnung halten, diese mit 100% Eigenmittel finanzieren müssen? Mir sind bis heute keine Geschäftsbanken bekannt, die auf eigene Rechnung mit Kryptos spekulieren. Es sind vielmehr die allseits bekannten Kryptobörsen, die auch auf eigene Rechnung Kryptos halten.

    10:52 Uhr, 16.06. 2021

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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