Kommentar
14:35 Uhr, 17.03.2023

Bill Ackman lässt kein gutes Haar an Bankenrettung

Die Rettung der First Republic Bank durch 11 Großbanken könnte zu einer Ausweitung der Bankenkrise auf die größten US-Geldhäuser führen, befürchtet Starinvestor Bill Ackman.

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Am Donnerstagabend wurde die Rettung der First Republic Bank durch 11 Großbanken noch als Erfolg gefeiert. Die Banken kündigten an, insgesamt 30 Milliarden Dollar an ungesicherten Einlagen bei der First Republic Bank einzuzahlen.

Doch Starinvestor Bill Ackman hat die Maßnahme auf Twitter scharf kritisiert.

"Das Risiko einer finanziellen Ansteckung [im Bankensystem] zu verteilen, um ein falsches Gefühl der Zuversicht in die First Republic Bank (FRB) zu erzeugen, ist eine schlechte Politik. Die systemisch wichtigen Banken (SIBs) hätten niemals diese Investition mit geringen Renditen in Einlagen getätigt, wenn sie nicht unter Druck gesetzt worden wären und nicht die Zusicherung hätten, dass FRB-Einlagen abgesichert wären, falls die Bank scheitern würde", schrieb Ackman auf Twitter.

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Finanzministerin Yellen habe die Banken wohl zur Rettung der First Republic Bank gedrängt. "Das Ergebnis ist, dass das Ausfallrisiko der First Republic Bank (FRB) nun auf unsere größten Banken verteilt wird", schrieb Ackman.

"Wir benötigen sofort eine vorübergehende, systemweite Einlagensicherung, bis eine erweiterte und modernisierte FDIC-Einlagensicherung weitgehend verfügbar ist."

"Ich habe bereits gesagt, dass Stunden zählen. Wir haben Tage verstreichen lassen. Halbherzige Maßnahmen funktionieren nicht, wenn es eine Vertrauenskrise gibt", schrieb Ackman.

Die Aktien der First Republic Bank gerieten am Freitag vorbörslich zeitweise mehr als 20 % unter Druck, nachdem die Regionalbank angekündigt hatte, ihre Dividende zu streichen. First Republic gab in einer Erklärung bekannt, dass die Bank sich darauf konzentriere, ihre Kreditaufnahmen zu reduzieren und die Zusammensetzung sowie die Größe ihrer Bilanz zu evaluieren.

"Im Einklang mit diesem Fokus und während dieser Erholungsphase hat der Verwaltungsrat der Bank beschlossen, die Dividendenzahlung für Stammaktien auszusetzen", hieß es. Weiterhin gab First Republic bekannt, dass sie zum 15. März über eine Cashposition von etwa 34 Milliarden US-Dollar verfügt habe. Darin seien die ungesicherten Einlagen der Großbanken aus dem Rettungspakezt in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar noch nicht enthalten.

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Unterdessen meldete SVB Financial, die Muttergesellschaft der Silicon Valley Bank, Insolvenz nach Chapter 11 der US-Insolvenzordnung an.

In Europa wird derweil die auch die Rettung der Credit Suisse skeptisch beurteilt. Am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Credit Suisse bis zu 50 Milliarden Franken von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) erhalten soll. Die Aktien der Credit Suisse näherten sich am Freitag allerdings wieder den Tiefs vom Mittwoch.

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Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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