Analysteneinschätzung
11:26 Uhr, 21.09.2015

Bayer: Umsatzrisiko durch Xarelto-Nachahmermittel von 800 Mio. Euro

Die DZ Bank hat Bayer angesichts drohender Konkurrenz durch ein Nachahmermedikament von Xarelto (Rivaroxaban) auf „Kaufen" mit einem fairen Wert von 139 Euro belassen.

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  • Bayer AG
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank hat Bayer angesichts drohender Konkurrenz durch ein Nachahmermedikament von Xarelto (Rivaroxaban) auf „Kaufen" mit einem fairen Wert von 139 Euro belassen.

Der Chemie- und Pharmakonzern muss sich in den USA gegen Patentangriffe auf seinen Kassenschlager Xarelto wehren. Der Generika-Spezialist Sigmapharm hat bei der US-Gesundheitsbehörde FDA einen Eilantrag zur Zulassung eines Generikums für den Blutgerinnungshemmer gestellt. Streitigkeiten um Patente landen häufig vor Gerichten, in oft langwierigen Verfahren über mehrere Instanzen. Das Patent für Xarelto in den USA gilt laut Bayer-Angaben noch bis ins Jahr 2021.

Sollte Sigmapharm mit seinem verkürzten Zulassungsantrag bei der US-Gesundheitsbehörde FDA erfolgreich sein, dann bestehe für den deutschen Pharma- und Chemiekonzern ein Umsatzrisiko von 410 bis 800 Millionen Euro, schrieb die DZ Bank in einer Studie vom Freitag. Die Zulassung des Nachahmermittels dürfte gute Erfolgschancen haben.

Xarelto ist in der Vorbeugung gegen Schlaganfälle seit rund vier Jahren zugelassen, in dieser Zeit aber bereits zum Star in Bayers Medikamentenportfolio aufgestiegen. Im vergangenen Jahr machte Bayer mit dem Präparat 1,7 Milliarden Euro Umsatz.

Generikahersteller haben einen Anreiz, möglichst früh und als Erste einen Antrag bei der FDA auf Zulassung eines Nachahmermedikaments zu stellen: Wenn der Patentschutz fällt, kommen sie eher als andere mit ihren Mitteln auf den Markt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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