Analysteneinschätzung
15:08 Uhr, 09.12.2015

Bayer: Pharma und Consumer Health als neue Wachstumstreiber

Die DZ Bank bewertet Bayer in einer Branchenstudie zum Pharmasektor weiterhin mit „Kaufen“ und einem unveränderten Fair Value von 139 Euro.

Erwähnte Instrumente

  • Bayer AG
    ISIN: DE000BAY0017Kopiert
    Kursstand: 113,800 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt/Düsseldorf (Godmode-Trader.de) - Die DZ Bank bewertet Bayer in einer Branchenstudie zum Pharmasektor weiterhin mit „Kaufen“ und einem unveränderten Fair Value von 139 Euro (Sum-of-the-parts-Bewertung 2017e).

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer war bisher durch den hohen Investitionsbedarf von Covestro (zuvor: MaterialScience) sowie die hohen F&E-Aufwendungen bei Pharma geprägt. Der Covestro-Börsengang ermöglicht einen Mittelzufluss von 1,5 Milliarden Euro und einen Schuldenabbau in Höhe von anteilig rund 1,8 Milliarden Euro. Bayer hält noch 69 Prozent der Anteile und übt die Kontrolle aus. Daher bleibt Covestro bis auf weiteres voll konsolidiert. Der vollständige Ausstieg soll so bald wie möglich erfolgen. Dies würde Bayer weitere flüssige Mittel von 4,8 Milliarden Euro (Covestro-Kurs: 34,20 Euro) und einen Schuldenabbau von 3,5 Milliarden Euro ermöglichen. Der Pharma-Anteil inkl. Consumer Health würde ohne Covestro von 30 auf 43 Prozent (2016e) steigen.

Nach Ansicht der DZ Bank profitiert das Healthcare-Geschäft von Bayer aktuell noch von dem jungen Produktportfolio aufgrund von erfolgreichen Medikamenten-Markteinführungen und der Akquisition des US-Selbstmedikationsgeschäft von Merck & Co. Durch die Covestro- Mittelzuflüsse werde Bayer als Life Science-Konzern in die Lage versetzt, zielgerichtet mehr zu investieren.

Einen Rückschlag muss der Konzern bei seinem Verkaufsschlager Xarelto verkraften. Demnach hat die europäische Zulassungsbehörde EMA ein Prüfungsverfahren aufgenommen. Untersucht werden soll, ob es bei einer 2010 abgeschlossenen Zulassungsstudie für den Gerinnungshemmer Xarelto zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist. Zuvor hatte das Handelsblatt über entsprechende Prüfungen in Europa und den USA berichtet. Bei Tests von Patienten sei in der Vergleichsgruppe offenbar ein defektes Gerät zur Bestimmung von Blutgerinnungswerten eingesetzt worden.

Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe zeigte sich „nicht übermäßig beunruhigt“ von der Nachricht. Die Bedenken seien zu schwach, um Xarelto ins Wanken zu bringen, heißt es einer Analyse. Die Datenmenge sei so umfangreich und so stark abgesichert, eine Funktionsstörung bei einem defekten Testgerät falle da kaum ins Gewicht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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