BAYER: Nun ein Übernahmeziel für aktivistische Investoren?
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Bayers 63 Milliarden Dollar schwerer US-Zukauf Monsanto gestaltet sich immer mehr zum unkalkulierbaren finanziellen Risiko. In den USA ist Monsanto mit 11.200 Klagen wegen mutmaßlicher Krebsgefahren seiner glyphosathaltigen Unkrautvernichter konfrontiert. Vor Gericht erlitt der Saatgutriese am Dienstag einen erneuten Rückschlag.
Eine Geschworenen-Jury in San Francisco hatte einstimmig entschieden, dass der Monsanto-Unkrautvernichter Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat ein „erheblicher Faktor“ für die Lymphdrüsenkrebs-Erkrankung des Klägers Edwin Hardeman gewesen sei. Für Bayer könnte der Entscheid wegweisend sein. Denn es handelt sich um einen richtungsweisenden „Bellwether Case“. Damit ist im US-Recht ein Musterfall in einem Massenverfahren gemeint. In einer zweiten Phase des Verfahrens muss der Richter untersuchen, ob Bayer verantwortlich war und ob Bayer Strafschadenersatz zu leisten hat.
Bayer wird gegen das Urteil Berufung einlegen, wenn in der zweiten Prozessphase Zahlungen gewährt werden. Ein dritter Glyphosatprozess hat am 18. März 2019 begonnen.
Das zweite Glyphosat-Urteil zu Ungunsten des Agrarchemie- und Pharmakonzerns habe einen neuerlichen Kurssturz ausgelöst und er sehe nun ein höheres Glyphosat-Risiko als zuvor, schrieb DZ Bank-Analyst Peter Spengler in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Den Bewertungsabschlag hob er zugleich von 17 auf 36 Milliarden Euro an.
Spengler geht davon aus, dass die meisten Geschworenenurteile gegen Bayer und zugunsten der Kläger ausfallen werden, da es sich bei Geschworenenurteilen „augenscheinlich um Verzerrungen zugunsten des Außenseiters (Klägers)“ handele. Daher müsse man auf ein erstes rechtskräftiges Urteil in einem Berufungsverfahren warten. Spengler rechnet grundsätzlich mit einem weiteren negativen Newsflow aus den US-Prozessen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Bayer den Prozess verliere, sei nun gestiegen, ist auch Analyst Markus Mayer von der Baader Bank überzeugt. Zugenommen habe auch die Wahrscheinlichkeit, dass Bayer für aktivistische Investoren interessant werde und ein Übernahmeziel darstelle.
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