Baumwolle: US-Dollar und Unsicherheit vor Flächenbericht belasten
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- BaumwolleKursstand: 84,93 US¢/lb (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Vor einer Woche hatte der Baumwollpreis bei über 88 US-Cent je Pfund wieder zu dem Niveau aufgeschlossen, von dem aus er Mitte Mai im Zuge der ersten USDA-Prognosen mit vielen anderen Agrarpreisen abgesackt war. Doch in den letzten Tagen war die Preisentwicklung wieder rückläufig, wenn auch nur leicht. Aktuell handelt Baumwolle im meistgehandelten Kontrakt bei 86 US-Cent, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „Tagesinfo Rohstoffe“ schreibt.
Dabei spiele sicher eine Rolle, dass die Entwicklung auch auf anderen Märkten, etwa bei Getreiden und Ölsaaten, gedämpfter verlaufen sei. Der stärkere US-Dollar belaste heute ebenfalls. Hinzu komme die abwartende Haltung im Vorfeld des Ende Juni zur Veröffentlichung anstehenden USDA-Flächenberichts. Bisher gehe das USDA von 12 Millionen Morgen aus. Am letzten Sonntag seien bereits 90 Prozent der Aussaatarbeiten abgeschlossen und laut USDA befänden sich 45 Prozent der jungen Pflanzen in einem sehr guten oder guten Zustand. Ähnlich hoch sei der Anteil auch im Vorjahr und im Fünfjahresdurchschnitt, heißt es weiter.
„Der Mai war in Teilen von Texas ungewöhnlich nass. Inzwischen ist es dort wieder trocken und heiß, doch zumindest hat sich die Bodenfeuchtigkeit zuvor erhöht. Für andere Anbaugebiete sind dagegen kräftige Regenfälle vorhergesagt. Trotz eines Produktionsanstiegs um 16 Prozent in den USA, einer weiteren guten Ernte in Indien und einem Plus auch in Brasilien und Australien soll laut USDA die Bilanz 2021/22 wie schon 2020/21 defizitär sein. Anders als 2020/21 soll dies aber auf China zurückgehen, wo mit einem Rückgang der Produktion gerechnet wird“, so Helbing-Kuhl.
Gleichzeitig sei die Nachfrage stark, zumal bei Baumwolle der Dämpfer durch die Corona-Krise bereits 2019/20 stattgefunden habe. Seither ziehe die Nachfrage wieder an, eben auch in China, wo das USDA in der aktuellen Saison mit den höchsten Importen seit sieben Jahren rechne. Hierbei spielten auch staatliche Käufe zur Reservehaltung im Zusammenhang mit dem Phase-1-Abkommen mit den USA eine Rolle, heißt es weiter.
„Üppig ist die Versorgung mit Baumwolle auch außerhalb Chinas nicht: Die Bestände sollen nach dem Rückgang in der aktuellen Saison allenfalls stagnieren. In seinen jüngsten Prognosen geht das USDA sogar von einem kleinen weiteren Minus aus“, so Helbing-Kuhl.
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