Baumwolle: Schlechte US-Ernte und hohe Nachfrage
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- BaumwolleKursstand: 80,34 US¢/lb (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Auch Baumwolle hat sich weiter verteuert, seit ausgehend von Mais die Hausse an den Getreide- und anderen Agrarmärkten erneut Fahrt aufnahm. Bis Anfang Dezember hatte der Baumwollpreis bereits 50 Prozent gegenüber dem Corona-bedingten Elfjahrestief von Anfang April zugelegt. Seither stieg er nochmals um zehn Prozent und notiert seit Mitte Januar bei oder über 80 US-Cent je Pfund. Dies war zuletzt 2018 der Fall, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Auch bei Baumwolle seien die Prognosen für einen globalen Überschuss 2020/21 bereits im Herbst reduziert worden, inzwischen gehe das USDA sogar von einem Defizit in Höhe von 2,8 Millionen Ballen aus. Auch Cotlook habe zuletzt seine Defizitprognose auf 466.000 Tonnen (2,15 Millionen Ballen) angehoben, heißt es weiter.
„Anders als bei Mais war die Marktbilanz aber im Vorjahr deutlich im Überschuss. Die deutliche Abwärtsrevision der letzten US-Ernte – seit November kürzte das USDA die Ernteschätzung um zwei Millionen auf 15 Millionen Ballen, weit unter den noch im Frühsommer erwarteten 19,5 Millionen Ballen und den 19,9 Millionen Ballen des Vorjahres – drehte die Bilanz schließlich ins Defizit“, so Helbing-Kuhl.
Zudem sei gerade in den USA das Lager-Verbrauchs-Verhältnis niedrig. Trotz der kleineren Ernte seien die Baumwollverkäufe der USA im bisherigen Saisonverlauf ähnlich hoch wie im Vorjahr, wenn man die bereits getätigten Exporte und die noch ausstehenden Lieferungen addiere. Allerdings sei in diesem Jahr bereits mehr Ware tatsächlich ausgeführt worden. Und Chinas Anteil daran habe sich stark auf fast 50 Prozent erhöht. So seien seit Anfang August 2020 bisher 3,05 Millionen Ballen US-Baumwolle nach China exportiert worden, im entsprechenden Vorjahreszeitraum seien es nur 564.000 Ballen gewesen, heißt es weiter.
„Auch über die Gesamtsaison 2020/21 sollen die US-Baumwollexporte laut USDA mit 15,3 Millionen Ballen ähnlich hoch sein wie im Vorjahr, das International Cotton Advisory Committee rechnet gar mit einem massiven Anstieg um 45 Prozent. Zudem könnte ein Teil des Preisauftriebs bereits daraus resultieren, dass angesichts der hohen Mais- und Sojabohnenpreise die US-Landwirte im Frühjahr Baumwolle zugunsten von Mais und Sojabohnen vernachlässigen dürften. Ein weiterer Rückgang der Anbaufläche um fünf bis sieben Prozent wird für wahrscheinlich gehalten“, so Helbing-Kuhl.
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