Analysteneinschätzung
16:33 Uhr, 11.12.2018

BASF: Ende der temporären Belastungen in Sicht

Die NordLB nimmt zwar das Kursziel für die BASF-Aktie deutlich auf 71,00 (bisher: 81,00) Euro zurück, bleibt aber nicht zuletzt wegen der immer attraktiver werdenden Dividendenrendite bei der Empfehlung „Kaufen“. Auch Warburg Research bekräftigte das Votum "Kaufen".

Erwähnte Instrumente

  • BASF SE
    ISIN: DE000BASF111Kopiert
    Kursstand: 59,490 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die BASF hat am vergangenen Freitag eine Gewinnwarnung herausgegeben. Für das Geschäftsjahr 2018 erwartet das Unternehmen nun einen deutlichen Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen in einer Bandbreite von 15 bis -20 Prozent. Bisher war der Konzern von einem geringeren Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen in einer Bandbreite von 1 bis 10 Prozent ausgegangen.

Der deutliche Rückgang des EBIT vor Sondereinflüssen ist nach Angaben der BASF vor allem auf das Segment Chemikalien zurückzuführen. Der Rückgang der ursprünglichen Erwartungen scheint auf einen starken Rückgang der Isocyanatpreise sowie niedrigere Margen als erwartet bei Steamcrackern zurückzuführen zu sein. Auch die Niedrigwasserstände am Rhein scheinen ihre Spuren hinterlassen zu haben, da sich die finanziellen Auswirkungen im vierten Quartal durch deutlich höhere Logistikkosten sowie eine geringere Kapazitätsauslastung am Standort Ludwigshafen zu einer Belastung von 200 Mio. Euro summiert haben, die deutlich höher ausfiel als im dritten Quartal.

Die BASF verwies auch auf die seit dem dritten Quartal 2018 rückläufige Nachfrage aus der Automobilindustrie. Vor allem chinesische Kunden sollen, auch aufgrund des Handelskonflikts zwischen den USA und China, auf die Bremse getreten sein.

Die negativen Auswirkungen der Niedrigwasserstände auf den Rhein sieht Warburg Research-Analyst Oliver Schwarz eher als temporären Effekt. Saisonale Niederschläge im Winter sowie eine geringere Verdunstung durch niedrigere Temperaturen sollten die Situation in Ludwigshafen etwas normalisieren und die Belastung durch hohe Logistikkosten verringern. Im Gegensatz dazu sollte der Druck auf die Polyurethanpreise anhalten, da zusätzliche Kapazitäten von Wettbewerbern und die schleppende Nachfrage, insbesondere aus der Automobilindustrie, nicht kompensiert werden könnten.

Die Automobilnachfrage im Allgemeinen dürfte 2019 kaum wachsen, da die US-Handelskriege sowie die Entwicklung der Automobilindustrie hin zur Hybridtechnologie / Elektromobilität die Verbraucher bei ihren Kaufentscheidungen für ein neues Auto zögern ließen, so Schwarz, der seine Gewinnschätzungen senkte, um die schlechtere als ursprünglich erwartete Nachfragesituation widerzuspiegeln. Die Kaufempfehlung wurde aber bekräftigt.

Die Liste der Unternehmen, die eine Gewinnwarnung aussprechen, wird immer länger, ergänzt NordLB-Fachmann Thorsten Strauß. Nun habe es also auch die BASF erwischt. Nachdem im September der Ausblick bereits einmal als Folge von Veränderungen im Konsolidierungskreis angepasst worden sei, habe der Ausblick nun erneut korrigiert werden müssen. Dieses Mal stünden aber Belastungen dahinter, die offenbar gravierender oder länger anhaltend als bisher erwartet ausfielen.

Zumindest die temporären Belastungen sollten jetzt aber sukzessive auslaufen, und das vor kurzem im Rahmen der strategischen Ausrichtung verkündete Sparprogramm dürfte zunehmend positive Ergebniseffekte bringen, ist der Experte überzeugt.

BASF SE
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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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